Unternehmen Sizilien
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Unternehmen Sizilien ist der Deckname einer deutschen Militäroperation während des Zweiten Weltkrieges. Er bezeichnet den Angriff einer deutschen Marine-Kampfgruppe auf alliierte Stützpunkte auf Spitzbergen.
[Bearbeiten] Verlauf des Angriffes
Am 6. September 1943 bereitete sich im Altafjord am Nordkap in Norwegen eine aus den Schlachtschiffen Tirpitz und Scharnhorst sowie neun Zerstörern bestehende deutsche Kampfgruppen darauf vor, alliierte Stützpunkte auf Spitzbergen anzugreifen. Zwei Tage später, etwa um 7.00 Uhr morgens, erreichte die Kampfgruppe den Grönfjord und die Adventsbucht. Ein Bataillon des Grenadierregiments 349 landete unterdessen auf Spitzbergen, um Funk- und Wetterstationen sowie das örtliche Kohlebergwerk zu sprengen, was auch gelang. Mit Hilfe der Tirpitz und der Scharnhorst, die mit ihren schweren Geschützen Bergwerksiedlungen in Barentsburg beschossen, gelang es der Kampfgruppe, das "Unternehmen Sizilien" schnell und ohne große Verluste und damit erfolgreich abzuschließen. Die alliierten Stützpunkte wurden dabei völlig vernichtet.
[Bearbeiten] Folgen
"Sizilien" war eine der letzten Operationen deutscher Schlachtschiffe im Zweiten Weltkrieg. Als Gegenmaßnahme begannen die Briten bald nach dem deutschen Angriff mit der Planung der Operation Source. Diese Operation hatte die Ausschaltung der beiden in Nordnorwegen stationierten deutschen Schlachtschiffe zum Ziel. "Source" wurde innerhalb des folgenden Monats erfolgreich durchgeführt. Die Scharnhorst wurde am 26. Dezember 1943 in der Schlacht vor dem Nordkap von einer britischen Task Force um das Schlachtschiff HMS Duke of York gestellt und versenkt. Die Tirpitz lag nach dem Unternehmen abwechselnd im Altafjord und im Tromsøfjord, wo sie immer wieder zum Ziel britischer Angriffe mit Bombern und Klein-U-Booten wurde. Nach einigen Klein-U-Boot-Angriffen war die Tirpitz schon kurz nach der Heimkehr für ein halbes Jahr nicht mehr fahrbereit, wurde jedoch erst am 12. November 1944 endgültig versenkt.