Upadana
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Upādāna (pali/sanskr. Aneignung, Erwähnung) ist ein buddhistischer Terminus für das Festhalten am Vergänglichen. Im Deutschen ist als Übersetzung das Kunstwort Anhaftung oder Anhaften üblich geworden.
Es gibt gemäß der buddhistischen Überlieferung vier verschiedene Grundformen der Anhaftung:
- Sinnliches Anhaften (pali kāmupādāna) Hiermit ist das Anhaften an Sinnesempfindungen gemeint, z.B. an das Empfinden von Lust.
- Anhaften an Ansichten und Meinungen (pali ditthupādāna) Gemeint ist das Anhaften an feste Meinungen, aus denen dann ein falsches Weltbild entsteht.
- Anhaften an Riten und Regeln (pali silabbatupādāna) Hiermit ist sowohl das Anhaften an feste Gewohnheiten gemeint, sowie der Glaube, durch das bloße Ausüben bestimmter Rituale könne eine spirituelle Weiterentwicklung oder gar Erleuchtung entstehen.
- Anhaften am Glauben an eine feste Persönlichkeit (pali attavādupādāna) Dies bezeichnet das Anhaften an die fünf Gruppen von Daseinsfaktoren (Skandhas) und die Annahme, es gäbe (darin) einen festen, unveränderlichen Wesenskern, ein Ich.
Die anhaftenden Wesen klammern sich an Objekte, Ansichten und ihre eigenen Meinungen und binden sich dadurch aus buddhistischer Sicht an den leidvollen Kreislauf des Werdens und Vergehens (Samsara). Anhaften entsteht aus den drei Geistesgiften: Gier, Hass und Verblendung. - Da alle Erscheinungen vergänglich und unbefriedigend sind (vgl. Drei Daseinsmerkmale) erschafft man sich zusätzliches Leid, wenn man nicht loslassen kann. Denn die Objekte des Anklammerns werden vergehen, sind unbefriedigend und fügen zum tatsächlichen Schmerz auch noch den Schmerz der Enttäuschung hinzu.