Vanguard-Klasse (1986)
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Vanguard-Klasse | |
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Geschichte | |
In Auftrag gegeben: | 1986 |
Indienststellung: | 1993–1998 |
Außerdienststellung: | voraussichtlich 2030 |
Daten | |
Verdrängung: | 16.000 Tonnen (getaucht) |
Länge: | 149,90 m |
Breite: | 12,80 m |
Tiefgang: | 12,0 m |
Antrieb: | 1x PWR2 Atomreaktor |
Höchstgeschwindigkeit: | >30 Knoten |
Reichweite: | unbegrenzt |
Besatzung: | 135 Mann |
Bewaffnung: | 16 Schächte für max. 16 Trident-D5-Atomraketen, 4 Torpedorohre für max. 64 Spearfish-Torpedos |
Die Atom-U-Boote der Vanguard-Klasse der Royal Navy dienen zur nuklearen Abschreckung. Sie sind mit den modernen Trident-D5-Atomraketen ausgestattet und sind die größten U-Boote außerhalb der USA und Russlands.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
In den 80er Jahren suchte die britische Royal Navy nach einem Ersatz für ihre Atom-U-Boote der Resolution-Klasse. Vickers Shipbuilding wurde daraufhin mit der Konstruktion und dem Bau der neuen SSBN-U-Boote beauftragt. Insgesamt wurden vier SSBN gebaut:
- HMS Vanguard (S28): Indienststellung 1993
- HMS Victorious (S29): Indienststellung 1995
- HMS Vigilant (S30): Indienststellung 1996
- HMS Vengeance (S31): Indienststellung 1998
Regulär sind jeweils zwei der U-Boote weltweit unterwegs, während die anderen in ihrer Basis im schottischen Faslane-on-Clyde stationiert sind. Neben der nuklearen Abschreckung dienen sie auch der Aufklärung und können mit zusätzlichen Torpedos auch Angriffe auf andere Schiffe durchführen.
[Bearbeiten] Technik
Die Klasse wird durch einen Druckwasserreaktor angetrieben. Im Sommer 2003 wurde die HMS Vanguard als erstes der vier U-Boote mit neuartigen Brennelementen, die als Core H bezeichnet werden, bestückt. Nach Angaben der Royal Navy müssen die Reaktoren hierdurch bis zum Dienstende der U-Boote nicht mehr neu aufgefüllt werden.
Die Bewaffnung erlaubt es, mehrere Ziele gleichzeitig anzugreifen. Die verwendeten Nuklear-/Atomsprengköpfe haben einzeln etwa die achtfache Zerstörungskraft von Hiroshima. Im Falle eines Abschusses einer Rakete mit mehreren Sprengköpfen müssen alle mit Zielen ausgestattet werden.
[Bearbeiten] Zukunft
Am 4. Dezember 2006 kündigte Premierminister Tony Blair an, dass die Vanguard-Klasse zwischen 2023 und 2027 durch ein Nachfolgemodell ersetzt werden wird. Er wies damit Forderungen zurück, nach dem Ende der Vanguard-Klasse auf die Anschaffung neuer Atomwaffen zu verzichten. Die Anzahl der Sprengköpfe soll jedoch von aktuell 200 auf 160 reduziert werden, die Anzahl der U-Boote eventuell von vier auf drei. Bis etwa 2040 sollen zudem die aktuellen Trident-Raketen weiterhin verwendet werden, entsprechend den zeitlichen Planungen der USA bezüglich eines Nachfolgemodells. Das Verteidigungsministerium beziffert die Kosten für die neuen U-Boote auf 15 bis 20 Milliarden £.
[Bearbeiten] Literatur
- Ministry of Defence (Hg.): The Royal Navy Handbook. Conway Maritime Press, London 2003. ISBN 0-85177-952-2.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Liste von Schiffen der britischen Royal Navy
- Proteste gegen die Vanguard-Klasse siehe: Trident Ploughshares