Verband Fortschrittlicher Frauenvereine
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Der Verband Fortschrittlicher Frauenvereine wurde im Oktober 1899 in Berlin gegründet. Die angeschlossenen Vereine zählten zum radikalen oder linken Flügel des Bundes deutscher Frauenvereine (BDF). Eine klare Trennung fand nicht statt, viele der Mitgliederverbände des VFF waren auch Mitglieder im BDF. 1907 trat der Verband als ganzes dem BDF bei.
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[Bearbeiten] Mitglieder und Vorstand
Zu den Mitgliedervereinen des VFF gehörten der Berliner Verein Frauenwohl und verschiedene seiner Tochtervereine, der Verein Frauenbildung - Frauenstudium und die Vereine des deutschen Zweiges der Internationalen Abolitionistischen Föderation. Im Vorstand des VFF waren unter anderem Minna Cauer, Anita Augspurg, Maria Lischnewska und Lida Gustava Heymann.
[Bearbeiten] Programm
Zu den Zielen des Verbandes gehörten:
- die Bekämpfung der so genannten Doppelmoral
- die Propagierung des Frauenstimmrechts
- Gründung von staatlichen Mädchenschulen und -gymnasien
[Bearbeiten] Unterschiede zwischen VFF und BDF
Anders als der BDF grenzte sich der VFF nicht gegen die Arbeiterinnenorganisationen ab. Bereits bei der Gründung des BDF 1894 hatten sich spätere Mitglieder des VFF gegen den Ausschluss der sozialistischer Frauenorganistationen ausgesprochen. Der BDF war allenfalls zur Zusammenarbeit mit unpolitischen Arbeiterinnenvereinen bereit, vor allem deshalb, weil die geltenden Vereinsgesetze Frauen die Mitgliedschaft in politischen Vereinen verboten. Prinzipiell gewichteten die Radikalen die Selbshilfe stärker, lehnten staatlichen Zwang ab und vertraten einen eher pazifistischen Kurs. Viele Vertreterinnen der Radikalen engagierten sich deshalb in der Friedensbewgung oder für den Abolitionismus und unterstützten Helene Stöckers "neue Ethik". Die Frauenstimmrechtsforderung wurde im Prinzip sowohl von Radikalen als auch von den Gemäßigten vertreten, Unterschiede bestanden vor allem in Auffassung, wie diese Forderung durchzusetzen sei.
[Bearbeiten] Literatur
- Gerhard Ute. Die Radikalen im Kampf um Recht und gegen doppelte Moral. In: Gerhard, Ute. Unerhört. Die Geschichte der deutschen Frauenbewegung. Hamburg 1990. S.215-277.
- Greven-Aschoff, Barbara. Die bürgerliche Frauenbewegung in Deutschland 1894-1933. Göttingen 1981.