Verglasungseinrichtung Karlsruhe
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Die Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe (WAK) war von 1971 bis 1991 in Betrieb. Dabei sind rund 60 m³ hochradioaktive Flüssigabfälle (HAWC - High Active Waste Concentrate) angefallen, die in Form eines salpetersauren Lösungskonzentrates vorliegen. Es ist vorgesehen, den HAWC in eine Glasmatrix einzubinden. Durch die damit verbundene Immobilisierung der Aktivität wird das Gefährdungspotential stark reduziert und das radioaktive Abfallprodukt für die Zwischen- bzw. spätere Endlagerung konditioniert.
Hierzu wird zur Zeit auf dem Gelände der WAK die Verglasungseinrichtung Karlsruhe (VEK) errichtet. Die wichtigsten Hauptprozesskomponenten wurden bereits in der so genannten Prototyp-Versuchsanlage (PVA) im Maßstab 1:1 nachgebaut und betrieben. Für den Verglasungsprozess wird ein runder, flüssig gespeister keramischer Schmelzofen verwendet. Der Schmelzofen hat ein Glasbadvolumen von ca. 150 l, eine Glasbadoberfläche von 0,4 m² und ist ausgelegt für eine Glasproduktionsrate von ca. 5 kg/h.
Die heiße Inbetriebnahme ist Anfang 2007 vorgesehen. In ca. 300 Betriebstagen soll der vorhandene HAWC in ca. 130 Glaskokillen abgefüllt werden. Nach dem Verschweißen werden die Kokillen in ein betriebliches Pufferlager der VEK verbracht und von dort in Transport- und Lagerbehälter vom Typ CASTOR HAW 20/28 CG verladen. Die Glaskokillen sollen anschließend in das Zwischenlager Gorleben verbracht werden.
Nach Beendigung des Verglasungsbetriebs wird die Anlage stillgelegt und rückgebaut.