Vergleich (Philosophie)
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Der Vergleich (auch: generalisierende Induktion, Komparation) bezeichnet ein grundlegendes Verfahren einer auf Beobachtung basierenden Erkenntnisoperation, die zum Aufdecken und Unterscheiden zwischen Gegenständen und Erscheinungen der Realität führen soll.
Das Erkennen eines Objekts oder eines Phänomens beginnt damit, es von anderen zu unterscheiden und eine Ähnlichkeit mit verwandten Objekten und Erscheinungen festzustellen. Im Prozess der Erkenntnis bilden Unterscheidung und Ähnlichkeit eine untrennbare Einheit.
Durch Vergleich mehrerer Gegenstände oder Erscheinungen bietet sich die Möglichkeit, gemeinsame Eigenschaften und Merkmale festzustellen, die den gegebenen Gegenständen oder Erscheinungen zukommen. Es ist anerkannt, dass das Auffinden gemeinsamer Merkmale einer zu untersuchenden Klasse von Gegenständen die erste Stufe der Erkenntnis der Entwicklungsgesetzmäßigkeiten dieser Klasse ist. So ist z.B. das Vergleichen von numerisch ausdrückbaren Eigenschaften im Prozess des Messens eine wirksame Methode.
Der Vergleich wird nicht nur im Prozess der Verallgemeinerung, sondern auch bei Analogieschlüssen, in der Induktion, der Traduktion und Deduktion angewendet. Voraussetzung dafür, durch einen Vergleich einen richtigen Schlusssatz zu gewinnen, ist die strikte Einhaltung einer Reihe von notwendigen Bedingungen. Beim Vergleich von Begriffen dürfen nur gleichartige Begriffe, die gleichartige Gegenstände und Erscheinungen der Realität widerspiegeln, in die Untersuchungen einbezogen werden: Vergleichen setzt Gemeinsames voraus.
Ein Klassifikationssystem setzt die Möglichkeit von Vergleichen voraus.
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