Verkehrsverbund Niederösterreich-Burgenland
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Verkehrsverbund Niederösterreich-Burgenland (VVNB) ist der Verkehrsverbund für jene Regionen von Niederösterreich und Burgenland, die außerhalb des Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) liegen.
Der VVNB ist ein sogenannter "Unternehmerverbund", das heißt, die Gestaltung der Verkehre liegt vor allem in der Verantwortung der Verkehrsunternehmen. Der Verbund ist somit als Unternehmenskooperation zu sehen, wobei die Unternehmen die Verkehrsplanung untereinander abstimmen und einen gemeinsamen Tarif anwenden (sogenannte "Durchtarifierung").
Zusätzlich sind die Zeitkarten (Wochen-, Monats- und Jahreskarten) gegenüber den Unternehmenstarifen stark ermäßigt (sogenannte "Abtarifierung"). Die dadurch bei den Unternehmen entstehenden Einnahmenverluste werden von den Gebietskörperschaften Niederösterreich und Burgenland getragen.
Die Tarifeinnahmen sowie die Abgeltungsbeträge für die Durch- und Abtarifierung werden im Zuge einer Einnahmenaufteilung unter den am Verbund teilnehmenden Verkehrsunternehmen verteilt. Das Einnahmenrisiko tragen die Unternehmen. Bestellte Verkehre wie die VOR-Buslinien, wo Planung, öffentliche Ausschreibung, Beauftragung des Bestbieters und Tragung des Einnahmenrisikos Aufgaben einer Bestellorganisation (in der Regel die Verbundgesellschaft selbst) darstellen, bilden im VVNB noch die Ausnahme.
[Bearbeiten] Zonen- und Tarifsystem
Der VVNB ist in relativ kleinräumige Zonen, sogenannte "Tarifgruppen", unterteilt. Diese weisen durchschnittlich einen Durchmesser von ca. 5 km auf. Der VVNB-Tarif ist von der Systematik ein degressiver Kilometertarif. Die Höhe des Tarifs hängt somit nicht, wie im VOR, von der Anzahl der durchfahrenen Zonen ab, sondern von den zwischen Quell- und Zieltarifgruppe zurückgelegten Tarifkilometern. Die Tarifkilometer zwischen zwei Tarifgruppen entsprechen in der Regel der Entfernung der Zonenzentren. In Ausnahmefällen wurden aus preispolitischen Überlegungen Tarifkilometer willkürlich festgelegt. Einige Tarifgruppen gelten als sogenannte "Stadtverkehre", wo zusätzliche Tarifangebote bestehen (z.B. Wr. Neustadt, St. Pölten).
[Bearbeiten] Verbundreform
Der VVNB soll nach dem Willen der finanzierenden Gebietskörperschaften in den VOR integriert werden. Grund ist vor allem, dass die zwei unterschiedlichen Tarifsysteme, die sich teilweise gegenseitig überlappen, für den Fahrgast speziell an den Grenzen zwischen VVNB zum VOR zu kompliziert sind. Der neue VOR wird daher einen einheitlichen Tarif aufweisen, der nach derzeitigem Informationsstand eine Mischung aus den in VVNB und VOR aktuellen Systemen darstellt (kleinere Zonen als im VOR, kein Kilometertarif mehr). Zudem soll im Busbereich die Bestellsystematik des VOR übernommen werden. Die bereits oftmals verschobene Umsetzung dieser Verbundreform wird frühestens 2009 erfolgen.