Virtuozzo
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Virtuozzo (ausgesprochen Virtuoso) ist eine proprietäre Software, um Betriebssysteme zu virtualisieren, und wird von SWsoft, Inc. hergestellt. Die Linux-Version ist seit 2001 erhältlich, die Version für Microsoft Windows ist seit 2005 erhältlich. Virtuozzo basiert auf OpenVZ.
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[Bearbeiten] Beschreibung
Virtuozzo erstellt mehrere, isolierte virtuelle Umgebungen auf einem einzelnen physikalischen Server. Somit bietet sich die Möglichkeit, vorhandene Hardware für mehrere Server (virtuelle) einzusetzen, die Verwaltung der Systeme zu reduzieren und je nach Installation sogar Lizenzkosten zu sparen. Die virtuellen Server verhalten sich meistens, als wären sie einzelne physikalische Server. Alle Instanzen haben ein eigenes Computermanagement (Verwaltung von Gruppen und Benutzern, Dienste, Festplattenmanagement), eigene IP-Adresse(n), Prozesse, Daten, Applikationen, System-Bibliotheken und Verwaltungsdateien. Jede virtuelle Instanz hat einen eigenen Netzwerkbereich und ist daher via Netzwerk erreichbar. Jede Instanz kann eigene Routingtabellen und Firewallregeln besitzen.
[Bearbeiten] Betriebssystemvirtualisierung
Virtuozzo virtualisiert nicht auf Hardwarebasis - wie dies andere Software häufig tut – sondern auf der Betriebssystembasis. Normalerweise wird die komplette Hardware virtualisiert, Virtuozzo virtualisiert hingegen das Betriebssystem. Alle Instanzen laufen auf einem einzigen Kernel. Der Virtualisierungsmechanismus von Virtuozzo «multipliziert» diesen Kernel, sodass die Instanzen als eigenes Betriebssystem zu laufen scheinen. Speziell aus der Sicht von Applikationen, Benutzern und Netzwerkdiensten. Dadurch generiert die Software weniger Systembelastung als andere Virtualisierungssoftware. Auf einem physikalischen Server können mehrere virtuelle Instanzen gleichzeitig laufen (mehr als üblich). Virtuozzo unterstützt bis zu 64 x86-Prozessoren und 64 GB RAM, in der Regel sind aber 1- bis 4-Prozessor-Maschinen weit häufiger in der Praxis anzutreffen.
[Bearbeiten] Vergleich mit anderen Techniken
Basierend auf seiner Architektur hat Virtuozzo einen anderen Ansatz, Server zu virtualisieren. Leistungsfähig, wenig Serverlast erzeugend und eine einfache Verwaltung waren die Ziele der Entwicklung von Virtuozzo. Die Technologie, basierend auf einem bestimmten Betriebssystem ist natürlich für Entwickler weniger geeignet, da diese meist Testumgebungen mit verschiedenen Betriebssystemen im Einsatz haben. SWSoft behauptet, dass die einfache Verwaltung und hohe Leistung die Einschränkung – nur ein Betriebssystem zu virtualisieren – aufhebt, besonders, da die meisten virtuellen Server auch unter dem gleichen Betriebssystem laufen wie der Host selbst. Seit 2001 läuft Virtuozzo bei verschiedenen Providern mit hunderten von verschiedenen Benutzern. Manche Virtualisierungstechnologien können die einzelen Instanzen noch zu wenig trennen, Virtuozzos Technologie schliesst aber aus, dass durch einen Serverabsturz die anderen Instanzen beeinträchtigt werden.
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.swsoft.com/de/ - Deutsche Webseite des Herstellers