Waldumbau
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Der Waldumbau ist eine forstwirtschaftliche Maßnahme, die eine massive Änderung der Waldbilder, insbesondere der Baumartenzusammensetzung und der Altersklassenverhältnisse zur Folge hat. In der Regel ist das Ziel die Erschaffung von Waldbeständen mit natürlichen Strukturen und Lebensabläufen. Meist sollen einschichtige, standortsfremde Nadelwälder durch waldbauliche Maßnahmen hin zu einem standortsgerechten Wald entwickelt werden.
Die Gründe für den Waldumbau sind vielfältig: Größtes Interesse gilt der Funktionsgerechtigkeit der Wälder. Diese betreffen wirtschaftliche Aspekte ebenso wie soziale und ökologische. Daher wird Waldumbau immer auch im Kontext der Nachhaltigkeit gesehen.
Ein Beispiel ist der Umbau von Kiefernwäldern im Nordostdeutschen Tiefland hin zu Buchenwäldern. Folge der (standortsfremden) Kiefernmonokulturen war ein Absinken des Grundwasserspiegels und ein erhöhtes Feuer- und Schädlingsrisiko. Umbauziel in diesen Wäldern ist ein reiner Buchenwald, so wie er in seiner typischen Ausprägung regional vorkäme. Dazu werden die Kiefernwälder aufgelichtet und mit Buchen unterpflanzt ("Buchenvoranbau"). Wenn die Buchen größer werden entnimmt man immer mehr Kiefern aus dem Bestand bis ein einschichtiger Buchenwald den Kiefernwald ersetzt.
Der Waldumbau ist mit erheblichen ökonomischen Risiken behaftet. Zum einen kostet der Umbau selbst Geld (durch notwendige Eingriffe, Verluste durch vorzeitige Endnutzung, Pflanzkosten), zum anderen sind die Erträge aus umgebauten Wäldern oft geringer. Das liegt beispielsweise am geringeren Zuwachs und an den geringeren Holzpreisen der Buche. Daher sollte einem Umbau immer auch eine betriebswirtschaftliche Analyse vorangehen. Im Extremfall drohen sonst große Liquiditätseinbußen, besonders kurz nach der Umbauphase.