Wallenberg-Syndrom
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Das Wallenberg-Syndrom (auch: Dorsolaterales Medulla-oblongata-Syndrom) ist eine besondere Form des Schlaganfalls, bei der ein Infarkt in einem bestimmten Bereich des Hirnstamms stattfindet.
Ursache dieses Infarkts ist ein Verschluß im Bereich der hinteren unteren Kleinhirnarterie (Arteria inferior posterior cerebelli, engl. Abkürzung PICA), die Teile des verlängerten Marks (Medulla oblongata) versorgt. Gelegentlich liegt auch ein Verschluß im Bereich der Arteria vertebralis vor.
Durch die Sauerstoffunterversorgung werden Strukturen im hinteren seitlichen (dorsolateralen) Teil der Medulla oblongata geschädigt. Zu diesen gehören im einzelnen:
- Nucleus dorsalis nervi vagi
- Nucleus ambiguus
- Nucleus tractus spinalis nervi trigemini
- Nucleus tractus solitarii
- Nucleus vestibularis inferior
- Tractus spinocerebellaris anterior
- Tractus spinothalamicus lateralis
- Tractus tegmentalis centralis
- Substantia reticularis
- zentrale Sympathicusbahn
Aufgrund dieser Schädigungen ergeben sich folgende Beschwerdebilder: Das Wallenberg-Syndrom beginnt häufig mit plötzlichem Schwindel, Nystagmus, Erbrechen, Dysphagie und Dysphonie sowie Singultus. Weitere Symptome sind
- homolateral (auf der Seite des Infarkts)
- Horner-Syndrom mit Hemianhidrose
- Sensibilitätsstörung des Gesichts
- Gaumensegelparese
- Hemiataxie
- kontralateral (auf der Gegenseite)
- dissoziierte Sensibilitätsstörung
Da nicht alle oben genannten Strukturen gleichermaßen betroffen sein müssen, ergibt sich auch nicht immer ein vollständiges Beschwerdebild. Einige der beschriebenen Symptome bilden sich schneller zurück als andere, manche treten gar nicht oder nur schwach auf.
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