Wasser-Minze
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wasserminze | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Systematik | ||||||||||||
|
||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Mentha aquatica | ||||||||||||
L. |
Die Wasserminze (Mentha aquatica), auch: Bachminze genannt, ist eine Art aus der Familie der Lippenblütengewächse (Lamiaceae).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Erkennungsmerkmale
Die Wasserminze ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 40 cm erreicht. Die gestielten, eiförmigen Blätter sind am Rande gesägt. An den Stängeln stehen die violett gefärbten Blüten in lockeren Scheinquirlen und in einem endständigen kugeligen Köpfchen beisammen.
[Bearbeiten] Vorkommen
Wasserminze ist in großen Teilen Europas zu finden, in Nordamerika, Australien und Neuseeland eingebürgert.
Die Wasserminze wächst bei uns häufig in Röhricht- und Großseggen- Gesellschaften, an Ufern und Gräben, auch in Nass- und Moorwiesen, in Bruchwäldern, und im Weidengebüsch. Sie liebt etwas sauren, schlammigen Boden. Nach Ellenberg ist sie eine Halblichtpflanze, ein Mäßigwärmezeiger, ein Nässezeiger, ein Schwachsäure- bis Schwachbasezeiger, auf mäßig stickstoffreichen Standorten wachsend und eine Verbandscharakterart der Stillwasser-Röhrichte im Süßwasser (Phragmition australis).
[Bearbeiten] Ökologie
Die Wasserminze ist ein Hemikryptophyt (Schaftpflanze) bzw. eine Sumpfpflanze und ein Ausläufer-Kriechpionier. Die Blätter sind reich an ätherischen Ölen.
Die Blüten sind unscheinbare „Kleine Trichterblumen“ und stehen in endständigen (seltener in achselständigen), aus dicht stehenden Scheinquirlen zusammengesetzten, kopfigen Gesamtblütenständen. Der Nektar wird am Grunde der Blüte von einer großen Nektardrüse abgesondert und durch lange Innenhaare der Blütenkrone („Saftdecke“) geschützt. Die Pflanze ist meist unvollständig zweihäusig (gynodiözisch), d.h. neben zwittrigen Pflanzen gibt es auch weibliche mit kleineren Blüten (so bei allen Arten der Gattung Minzen). Die Blüten duften und werden deshalb intensiv von verschiedenen Insekten, z.B. Bienen, Schwebfliegen und vielen anderen Arten besucht.
Die Früchte sind Spaltfrüchte, die in 4 oben warzige Klausen zerfallen. Die Ausbreitung der Samen erfolgt über das Wasser (Hydrochorie).
Vegetative Vermehrung erfolgt, wie bei allen Minzen-Arten durch ober- und unterirdische Ausläufer.
[Bearbeiten] Allgemeines
Aus einer Kreuzung der Wasserminze (Mentha aquatica) mit der Grünen Minze (Mentha spicata) ging 1696 in einem Arzneigarten in England die Pfefferminze (Mentha piperita) hervor, die einen angenehmeren Duft und Geschmack hat als ihre Eltern.
Die Wasserminze zählte neben dem Echten Mädesüß (Filipendula ulmaria) und dem Eisenkraut (Verbena officinalis) zu den heiligen Kräuter der Druiden.
Die Wasserminze wird sehr leicht verwechselt mit der giftigen Poleiminze. Sicher zu Unterscheiden nur am Blütenstand.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Wasser-Minze – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |