Weissensteintunnel
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Der Weissensteintunnel ist ein 3.701 m langer, einspuriger Eisenbahntunnel an der Eisenbahnlinie der ehemaligen Solothurn-Münster-Bahn. Er unterquert den 1.395 m hohen Weissenstein als einen weiteren Juradurchstich.
[Bearbeiten] Lage und Bau
Das Nordportal liegt bei Gänsbrunnen auf 722 m.ü.M und sein Südportal auf 659 m.ü.M bei Oberdorf.
Der Tunnel weisst ein einseitiges Gefälle von Nord nach Süd von 18 ‰ auf, wobei nur ein kurzes Stück auf der Nordseite in der Waagrechte liegt. Daneben ist der Tunnel gerade bis auf 120 m am Südausgang, der in einen Bogen von 300 m Halbmesser gelegt werden musste.
Der Bau am Tunnel begann Ende Dezember 1903 auf der Südseite. Nach kurzer Handborung am Sohlstollen in der Steigung konnten Preßluftstoßbohrmaschienen von Bechem und Reetmann eingesetzt werden und ermöglichte einen durchschnittlichen Ausbruch von 4 Metern am Tage. Dagegen wurden von Norden her nur gerade 292 Metern Stollen in Handbohrung ausgebrochen. Am 23.September 1906 erfolte der Durchschlag, 3.406 m vom Südportal entfernt. Die Abweichungen betrugen 49 mm in der Seite und 11 mm in der Höhe.
Am 1.August 1908 konnte der Tunnel mit der Strecke von Moutier nach Solothurn West eröffnet werden.
[Bearbeiten] Betrieb
Heute wird die Strecke und der Tunnel von der BLS AG betrieben und der Weissensteintunnel wird in beiden Richtungen im Stundentakt in rund 3 Minuten durchfahren.
[Bearbeiten] Quelle
- Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, 1923, 2. Auflage, Band 10, Seite 323
siehe auch: Solothurn-Münster-Bahn