Weste
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Eine Weste ist ein Kleidungsstück und gehört zu Oberbekleidung. Sie ist eine ärmellose taillenlange Jacke und wird über einem anderen Kleidungsstück, meist dem Oberhemd, getragen.
Westen bestehen aus unterschiedlichen Stoffen. Es gibt z.B. Leder-, Leinen-, Woll- als auch Strick- und Steppwesten. Beim dreiteiligen Anzug besteht die Westenvorderseite aus demselben Stoff wie der gesamte Anzug. Die Rückenseite besteht hingegen aus Futterstoff. Bei festlichen Anzügen (Smoking) und Frackweste kann die Weste auch kontrastfarben oder bunt sein.
Eine Weste wird üblicherweise vorn zugeknöpft, wobei bei der Anzugsweste der unterste Knopf traditionell offen bleibt. Auf der Vorderseite hat die Weste zwei kleine Taschen, früher oft zum Einstecken der an einer Uhrkette getragenen Taschenuhr. Zum zweireihigen oder hochgeschlossenen einreihigen Sakko wird üblicherweise keine Weste getragen, weil sie nicht zu sehen wäre. Eine Strickweste, die nicht aufzuknöpfen ist, eigentlich ein Pullover ohne Ärmel, wird auch Pullunder oder Westover genannt.
Eine relativ neue Entwicklung sind Westen als legere Kleidungsstücke für Männer und Frauen.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Weste wurde um 1675 als Unterjacke zu einem Justaucorps getragen und entstand aus dem Wams. War sie noch anfangs mit Ärmeln ausgestattet, wurde sie dann im 18. Jahrhundert zu einer knielangen und meist verzierte Schoßweste.
Ab Mitte des 18. Jahrhunderts wurde sie ärmellos und kürzer und auch die Stoffe änderten sich.
Die Tradition bei einer Anzugweste den untersten Knopf offen zu lassen, hat angeblich Edward VII. von Großbritannien begründet. Böse Zungen sagen ihm nach, dass er wegen seines Übergewichts stets den untersten Knopf offen gelassen hat. Aufgrund seiner Königswürde sei diese Mode von seinen Untertanen übernommen worden.
Unter der Redensart eine Weiße Weste tragen versteht man Unschuld und ein reines Gewissen. Als Ursprung dieses Spruches gilt Otto von Bismarck (1815-1898) .