Wildwechsel
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Wildwechsel nennt man die Wege, die Tiere benutzen, um etwa vom Tageseinstand, meist einem vor allem ruhigen und sonnigen Bereich, auf eine Äsungsfläche, wo sie Nahrung finden, zu kommen.
Wildtiere gehen bevorzugt den ihnen bekannten Weg, der im Laufe der Zeit auf dem Boden deutlich zu erkennen ist. Der erfahrene Förster und Jäger kann zwischen dem Rotwild- und Rehwildwechsel ebenso unterscheiden wie dem Pass, den Fuchs und Feldhase regelmäßig benutzen.
Rotwild (Hirsche) und Wildschweine benutzen so genannte Fernwechsel. Das sind immer dieselben Wege, die über viele Jahrzehnte benutzt werden, um weite Strecken zu überwinden.
[Bearbeiten] Wildwechsel als Ausbreitungswege von Pflanzen
Wildwechsel spielen auch eine Rolle bei der Ausbreitung von Pflanzen.
Viele Pflanzen haben sich durch spezielle Einrichtungen an ihren Früchten oder Samen an die Ausbreitung durch Tiere (sogenannte Zoochorie angepasst. Die Diasporen bleiben als Klettfrucht am Fell der Tiere haften (sogenannte Epichorie) oder werden gefressen und meist keimfähig wieder ausgeschieden (sogenannte Endochorie). Bei der Herkulesstaude konnte man beispielsweise zeigen, dass auch diese Pflanze zoochor ausgebreitet wird, da sich Neubesiedlungen des Neophyts sich vor allem an den Wildwechseln von Wildschweinen bildeten.
[Bearbeiten] Verkehrsschild "Wildwechsel"
Ein spezielles Verkehrsschild "Wildwechsel" (§ 40 Abs. 6 Zeichen 142 Straßenverkehrsordnung) weist auf eine häufige Wildunfallstelle hin. Besonders in der Morgen- und Abenddämmerung sind Verkehrsteilnehmer zu reduzierter Geschwindigkeit und besonderer Aufmerksamkeit aufgerufen. Wild wechselt schnell und unvermittelt über die Straße auf einem ihm vertrauten Wildwechsel. Die Zahl der Wildunfälle in Deutschland beträgt mehrere Hunderttausend pro Jahr.
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