XFEL
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Die Abkürzung XFEL steht für X-Ray Free-Electron Laser oder Röntgenlicht-Freie-Elektronen-Laser. Im Februar 2003 gab das Bundesministerium für Bildung und Forschung grünes Licht für das Projekt, bei dem am DESY in Hamburg bis 2013 ein insgesamt ca. 3,4 km langer Röntgenlaser entstehen soll, mit dem extrem energiereiches Laserlicht mit Wellenlängen von 6 bis 0,085 Nanometern (Röntgenstrahlung) erzeugt werden kann. Die Tunnel werden bis ins schleswig-holsteinische Schenefeld reichen, wo die Gebäude für Versorgung und Nutzung der Anlage entstehen werden.
Aufgrund dieser niedrigen Wellenlänge und der sehr kurzen Zeitdauer der Laserblitze (100 Femtosekunden = 0,0000000000001 Sekunden) hat das entstandene Licht vielfältige Anwendungen in der Forschung. An bis zu 20 Messplätzen werden Forscher in der Lage sein, chemische Reaktionen zu filmen und 3-dimensionale Aufnahmen von Strukturen in Nanometerbereich, wie z.B. von Molekülen zu machen. Dies wird völlig neue Forschungsgebiete eröffnen und unter anderem die Nanotechnologie einen Riesenschritt voranbringen.
Die Kosten von 908 Millionen Euro werden zu insgesamt ca. 60% aus Mitteln des Bundes und der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein finanziert, die restlichen ca. 40% tragen internationale Partnerländer.
Die supraleitende Beschleunigertechnologie (TESLA-Technologie), die im XFEL Verwendung findet, wird in der Teilchenbeschleunigeranlage FLASH am DESY bereits erfolgreich eingesetzt.