Zügigkeit
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Die Zügigkeit bezeichnet, z. B. im Offsetdruck, die Klebfähigkeit der Druckfarbe. Diese wird als tack mithilfe eines Tackmeters oder auch mit der so genannten „Fingerprobe“ gemessen.
Die Zügigkeit kennzeichnet dabei die Spaltfähigkeit eines Farbfilmes, z. B. zwischen zwei Farbwalzen. Je höher die Zügigkeit ist, desto größer sind die Wärmeerzeugung im Walzenfarbwerk und die Neigung zum Herausrupfen von Fasern bzw. Partikeln aus der Papieroberfläche.
Andererseits verbessert höhere Zügigkeit die Haftung der Farbe auf den druckenden Stellen der Druckform oder des Gummituches: Das Druckbild wird schärfer.
Die Zügigkeit ist eine komplexe Verknüpfung von Viskosität, Kohäsion in der Druckfarbe, Adhäsion an der Walze und anderen Größen. Aufgrund dieser Komplexität ist mit dem „tack“ eine drucktechnisch relevante, praxis- und prozessnahe Messgröße geschaffen worden. Das „tack“ bezeichnet die Zugkraft zwischen zwei rotierenden Walzen die durch die Anwesenheit von Druckfarbe verursacht wird. Die Größe ist abhängig vom Messgerät, der Schichtdicke, der Temperatur, der Drehgeschwindigkeit, der Adhäsion und der Kohäsion.
Es handelt sich um keine wirkliche physikalische Größe, sondern um eine Gerätegröße, die hilfreich ist, um das Verhalten von Druckfarbe in der Druckmaschine voraussagen zu können.
Die Zügigkeit einer Druckfarbe wird im Wesentlichen durch sein Bindemittel (Firniss) bestimmt.
Siehe auch: Thixotropie, Viskosität, Druckfarbe