Zündmaschine
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Zündmaschinen dienen zur Auslösung von elektrischen Sprengzündern in der gewerblichen und militärischen Sprengtechnik. Im Wesentlichen gibt es folgende Funktionsprinzipien:
- Generator-Zündmaschinen
- Kondensator-Zündmaschinen
- Zündschlauch-Zündmaschinen
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[Bearbeiten] Generator-Zündmaschinen
Bei ihnen wird der elektrische Impuls (Energie pro Zeiteinheit) mittels hinreichend schneller Generatordrehung erzeugt. Dabei kommen hauptsächlich zwei Mechanismen zum Einsatz:
- Bei den Federspeicher-Generator-Zündmaschinen (z. B. AEG, Bosch, Siemens) wird eine Feder mittels Muskelkraft gespannt und mechanisch gesichert. Beim entsichern der gespannten Feder, also zum Zünden, wirkt die gespeicherte Kraft über eine Getriebe auf den Generator, der dadurch einen ausreichenden Stromimpuls liefert.
- Die wohl bekannteste Zündmaschine ist wohl die so genannte Zahnstangen-Zündmaschnine (z. B. Siemens, ZEB, Schaffler, Styr). Bei ihr wird der Generator direkt per Muskelkraft durch das schnelle hinabdrücken einer Zahnstange bewegt.
Generator-Zündmaschinen sind für Sprengarbeiten in Deutschland schon seit Jahrzehnten nicht mehr zugelassen. Außer zur Zündung kleinerer Pyrotechnik haben sie nur in Sammlerkreisen ihre Bedeutung.
[Bearbeiten] Kondensator-Zündmaschinen
Die Kondensator-Zündmaschine (z. B. Fa. ZEB, VEB-REMA) ist die weitverbreiteste Zündmaschine zur Auslösung von Sprengladungen. Sie besteht im Wesentlichen aus einem Generator, einem Kondensator und der Auslöseeinrichtung. Wird der Generator via Muskelkraft betätigt, so wird die erzeugte Energie dem Kondensator zugeführt und dort gespeichert. Zum Zünden wird der geladene Kondensator über die Auslöseeinrichtung (z. B. Drucktaster) in den Zündkreis geschaltet.
[Bearbeiten] Zündschlauch-Zündmaschinen
Im Gegensatz zu den vorgenannten Zündmaschinen stellt die Zündschlauch-Zündmaschinen keinen elektrischen Impuls zur Verfügung, sondern einen ausreichend starken Lichtbogen (oder Funken). Die thermische Energie dieses Lichtbogens reicht aus, um die im Zündschlauch "angehauchte" Sprengstoffschicht zu entzünden. Die Funktionsweise ist also eng dem Prinzip einer Schreckschuß- bzw. Signalwaffe angelehnt. Letztere werden auch tatsächlich im polizei- bzw. militärischem Bereich zur Zündschlauchzündung verwendet. Für das Gewerbliche Sprengen sind sie jedoch ausgeschlossen.
[Bearbeiten] Rechtliches
Zündmaschinen - gleich welchen Typs - sind Sprengzubehör im Sinne des Sprengstoffrechtes. Demzufolge dürfen sie für gewerbliche Sprengarbeiten nur dann eingesetzt werden, wenn sie die dort genannten Voraussetzungen erfüllen. Neben der generellen Eignung als Zündmaschine (Baumusterprüfung durch die BAM) müssen sie turnusmäßig einer eingehenden Prüfung durch eine "Benannte Stelle" unterzogen werden.