Zündverzug
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Als Zündverzug versteht man die Zeit von Einspritzbeginn in den Zylinder eines Motors bis zum tatsächlichen Brennbeginn des Luft-Kraftstoff-Gemischs.
Speziell bei Dieselmotoren ist der Zündverzug als leistungsbegrenzendes Merkmal bekannt, da die Verbrennung nicht sofort mit der Einspritzung einsetzt. Die Drehzahl, bei der die maximale Leistung abgegeben wird, ist dadurch auf etwa 5.500 Umdrehungen je Minute (min-1) begrenzt.
Der Zündverzug hat zwei zeitliche Komponenten:
- Der physikalische Zündverzug beschreibt die Zeit, die bei der Vermischung des Kraftstoffs mit der Luft vergeht.
- Der chemische Zündverzug ist durch Erwärmung des Kraftstoffs und chemische Vorreaktionen bis zur Selbstzündung gekennzeichnet.
Der Zündverzug hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Der Zündwilligkeit des Kraftstoffs, die durch die Cetanzahl beschrieben wird,
- die Temperatur im Brennraum,
- der Druck im Brennraum und
- die Art der Gemischbildung, die beispielsweise durch die Düse (Verteilung der Tröpfchengröße im Kraftstoffstrahl) oder die Luftführung (z.B. Schirmventile im Einlass, tangetiale Strömungskanäle, Form des Kolbenbodens) beeinflusst werden kann.