Zentralarchiv des internationalen Kunsthandels
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Das Zentralarchiv des internationalen Kunsthandels (Zadik) (wissenschaftlicher Leiter Günter Herzog) ist für die Kunstwissenschaft von immenser Bedeutung und seit 2007 untergebracht in der siebten Etage des Mediaparks 7 in Köln in den ehemaligen Räumen des Literaturhauses. Damit stehen nach dem Umzug vom Mauritiuswall rund dreimal so viel Fläche zur Verfügung. Die erste Sonderausstellung (bis zum 30. März 2007) widmet es dem Kunstsammlerehepaar und Stifter Thannhauser, das nahezu weltweite Kontakte mit den bedeutendsten Künstlern pflegte, darunter Pablo Picasso. Im Sommer 2005 erhielt das Archiv den umfangreichen Besitz des Archivs der Galerien Thannhauser, dem führenden deutschen Händler für Vincent van Gogh und Pablo Picasso und einer der wohl bedeutendsten Galerien in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die zunächst nach der Machtergreifung der Nazis in New York eröffnet wurde. Gegründet wurde das Zadik bereits 1992 durch den Galeristen Hein Stünke (Galerie Der Spiegel und Mitgründer der weltweit ersten Kunstmesse Art Cologne), der seine umfangreichen Archivbestände verschenkte mit der Auflage, sie der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Fortan widmet sich das Forschungsarchiv der Aufarbeitung der internationalen Geschichte des Kunsthandels und den Verflechtungen zwischen Sammlern, Galeristen und Händlern.
Der derzeitige Bestand (Anfang 2007) setzt sich aus rund 5000 Plakaten, 300 000 Fotografien sowie einer Spezialbibliothek zusammen. Dazu gehören u.a. Archive von rund 80 Galerien, sechs Fotografen und sieben Sammlern sowie zahllose Dokumente, Kunstkritiken, Künstlerbriefe, Fotografien, Gutachten, Lagerbücher, Kundendateien (etwas des Dirigenten Arturo Toscanini, des Schriftstellers Somerset Maugham oder des Schauspielers Anthony Quinn) und Projektskizzen. Archiviert und ausgewertet wird auch die Korrespodenz mit international bekannten Künstlern.
Damit dürfte das Archiv in der Welt einmalig sein und fungiert deshalb häufig auch als Leihgeber für Ausstellungen im In- und Ausland. Das Archiv hat eine besondere Bedeutung bei der Provenienzforschung und führt Sonderausstellungen aus eigenen Beständen zum internationalen Kunsthandel durch, nicht nur im eigenen Haus, sondern insbesondere auf Kunstmessen. Regelmäßig erscheinen Kataloge sowie die hauseigene Publikation Sediment (Heft 11 erschien 2006). Die Institution wird durch die Kulturstiftung der Sparkasse Köln/Bonn finanziell unterstützt.