Zinsreagibilität
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In der Wirtschaft ist die Zinsreagibilität ein Maß, wie stark Wirtschaftssubjekte auf Zinssatzänderungen reagieren. Die EZB wünscht sich eine hohe Zinsreagibilität.
[Bearbeiten] Gründe
Die Zinsreagibilität ist beispielsweise dann nicht sehr hoch, wenn Kredite nicht in voller Höhe aufgenommen werden, weil man aus eigener Tasche für einen Teil der Kosten selbst aufkommen kann.
Ein anderer Grund kann sein, dass Unternehmen höhere Zinssätze einfach auf die Preise ihrer Produkte abwälzen.
[Bearbeiten] Bedeutung
Ist die Zinsreagibilität nicht sehr hoch, kann die EZB nicht mehr ihren Wünschen entsprechend in das Marktgeschehen durch Veränderung der Leitzins eingreifen, da eine Veränderung der Zinssätze von den Wirtschaftsteilnehmern weitgehend ignoriert wird.
Ist das der Fall, wird die EZB durch strukturelle Operationen versuchen, die Zinsreagibilität wieder zu erhöhen, beispielsweise indem sie die Menge flüssigen Gelds, das Geschäftsbanken zur Verfügung steht, reduziert. Dies kann sie erreichen, indem sie den Banken Wertpapiere im Austausch mit flüssigem Geld anbietet.