Schwammerl
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Schwàmmerl is des äsdarreichische / boarische Woat füa "Pilze". D Ausspråch hengt åba gscheit vo da Heakunft åb: So sångs zum Beispui in manche Gengdn vom Boarischn Wåid ned Schwàmmerl, sundan Schwammer. (Zu manche vo de Schwàmmerl sågt ma åba a Puizl oda Bäezl.)
In Eiropa gibts an de fünfdausend (manche Forscher sång a bis zu zehndausend) vaschiedna Artn vo Schwàmmerl. De meisstn davo san winzig kloa aba ungemein wichtig, wia de Hepfa füas Bia und'n Doag oda des Penezellin gega Kranggheitn - oda nedt ganz so g'sund, wia da Hausschwamm oda da Schimme (Grabwe).
Sammen und essen tuadt ma nua de "häharn" Puizl. De "hähan" "Groß-" Schwammal wern in zwoa Hauptgruppn eiteilt: De Ständaschwammal und de Schlauchschwammal.
Zum ausanandakenna vo de Schwammal gibts an hauffa Merkmoi, de ned nua biologisch-wissnschaftle interressant san, sondan aa füa an jedn Sammla a große Bedeitung hom.
A guads Dutznd davo is so gifte, dass drauf ned nua speibst, sondan varreckst. Des gscheade dabei is, dass de so gnannte "Pilzvergiftung" oa, zwoa Schtund nachdemsd as gessn håsd scho auftredn ko åba aa eascht am naksten Dåg oda manchmåi sogar aa eascht zwoa Wochan spàda. Des hengt vo da jeweilign Art åb, desd dawischt håst.
Bei mehrane Dutzend Artn fangst da a leichte Vagiftung ei. Des hoasd, dia is schlecht, du håsd a saubas Schällwä und / oda Durchfåi.
Aussadem gibts aa no a bår Artn, de, wia scho omat gschrim, wennsd as issd, a rauschartige Wiakung ham. Je nåchdem wievui dassd da gem håsd, fuist di dann so ungefeah wie mit an sauban (Schnaps-) Rausch (ohne de Gleichgewichtssschwierigkeitn) oda åba du siggst lauta Sachan des går ned wirkle gibt (kosd Dusl hom und es is subba, wennsd Bech håsd fiachst di åba brudall; a bår Leid sång dass eana da Deife höchspersönlich erschiena is). De Drümmer sand laut Beteibungsmittlg'setz (BtMG) in Deitschland vabotn, des hoasd wenn de d Polizei damid dawischd, kos bassiern, dassd an Dreg im Schachtal håst (åiso an sauban Ärger am Håis).
De mehran Schwàmmerl bei uns sand essbar oda ned gifte (ungenießbar).
De Schwàmmerln, de wo im Boarischschprachign am weidastn bekannt san, hand:
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[dro werkln] Da Stoapuiz (Boletus edulis)
Findn duad ma den Schmàmmerl meistns an bestimmte Plätz im Wåid, gern in Laub- oda Mischwäida. Da Stoapuiz oda Stoaschwammal is a richtiga Schwàmmerl, des hoast, er håd sein Nama vo seine Huatuntaseitn, de wia a richtiga Schwamm ausschaut. Wahrscheindlich is da Stoapuiz sogar dea Schwammal der aufgrund vo seim Schwamm der ganzn Sippschaft an Nam gem håd. In manche Gegndn vo Baiern moant ma mit Schwàmmerl ausschließlich an Stoapuiz. Wiara ausschaugt: D Kappn säiwa is hellbraun, manchmåi ganz hell (Summastoapuiz). D Untaseitn håd an weissn Schwamm. D Porn sand ganz fein und stabil. Wann ma draufdruckt, soiddn sa se ned vafärbn. Da Stui vum Stoaschwàmmerl is aso wia ma r an Obelix kennt: untam Huat dünn und zum Fuaß hi weada åiwai dicka. D Mustarung vo dem Stui is åis wia a feins Netz aus lauta Sechseck. (Des is manchmåi alladings aso fein dass ma s ned då oafach sicht) Da Stoapuiz is vo ålle Schwàmmal de ma in Baiarn findn ko gschmacklich da ållabeste! Säibst a ganz a gloans Stückl ko aa no ara Schwàmmerlsuppn aus ned so guate Sortn an guadn Gschmack gebm. Vawechsln ko man leida mit'm Bitterling oda Gallenröhrlling (Tylopilus felleus). Dea Hundling schaugt genau aso aus wia da Stoapuiz, håd alladings a weng a rosa Färbung untam Huat (ned åiwei). Der is zum Glück ned a so giftig, drum ko ma, ehvoar man brocka mechtd, a kloans Stiggl åbabrecha und brobiern (Bittschön! Auf går koan Foi mitt am Schwàmmerl macha, der Lamellen untam Huat, oda der an roten Schwamm untam Huat håd! Des ko ganz bäs ausgeh!). Is s bitta (då glangt a winzigs Stiggl zum o'schlecka), dann lasstsn steh wiara is!
[dro werkln] Da Schampinjo (Agaricus campestris)
De Teile wachsn am liaban auf frisch g'odelde Wiesn. Kenna duads noamalaweis a jeda, voa allem weisdas des gånze Jahr üba im Supamarkt kaffa kost. Vom Gschmå hea konnst de aus da Dosn odam Glas ålladings vagessn im Vagleich zu de frischn vo da Wiesen. De ganz åidn Graxn soiadst wie bei fåst ålle Schwàmmerl ned nemma, weis einfach nur schlecht schmeckan. Da Huad vom Schampinjo is weiß, und auf da Untaseitn hamms so Lamelln, de ma åba eascht bei de bissl äidan sigt, weil d Kappn no aufgeh muaß. De Lamelln hand bei de frischn lachsfarbn- rosabraun, bei de zwoa Dåg åidn braun und bei de zu åidn schwoaz. Vawechseln kostas mit de saugfährlichn Knollenblätterpilze, gråd bei de junga mit de greana Knollenblätterpilze oda midm Frühlingsknollenblätterpilz. Wennsd åba gnau hischaust feit da in da Regl nix.
[dro werkln] Da Parasoi | Sunnaschirm |(Macrolepiota procera)
Dea Schwamma is da Hamma. Es gibt ned vui wås paniad so guad schmeckt (hechstens a Schnitzl). Findn duasd eam in de typisch nieder- und oberboarischen Wäida, des hoasd dene daugts a in da Fichtenmonokultur. Wenn der Wåidbaua sein Forst no går ned ausgliacht håd, is a bissl problematisch, wei ganz dumpa mengas de Parasoi normal ned. Vom Vorkommen hea sands in de letztn Jåhr ned wenga woan, es is håid a wia bei andere Schwammal dass es as oana Johr zum Saufuadern gibts, as anderne findsd nur a bår und des nexte fast går koa. Da Parasoi is oana vo de gresstn heimischn Schwammerl und ma kån eam fast ned vawechsln. Er håd an graubraun gscheckatn Schtui mit an weißn fransign Ringal und an grau-weissn Huad, dea unregelmäßig beige- braun gscheckat- gfleckt is. Wenn da Huad no ned aufganga is schaud a aus wiar a Oa auf an Stecka. Essn kost eam wia gsågt mit Mäi, Semmebresln und Oa paniert in da Pfann oda a nuar aso mit Såiz und Thymian oda Bädasui aussabrådn. Füar a Schwàmmerlsuppn oder -soss isa fast z'schod, åba wennsd sunst haufaweise anda no håst, kost eam scho aa guad heanemma, freile kimmt dann da Gschmå nimma so raus. S gibt zum Glück bloß oa Sortn vo de Parasoi de (leicht) giftig is. De kånnst alloa scho an da Gräss derkenna, de san nämle bloß a bår Zantimeter groß im Gengsatz zu de essbarn.
[dro werkln] S Räal | Rägoissal | Da Aiaschwammal | Pfiffaling | (Cantharellus cibarius)
Aa des Räal schmeckt sauguad. Leida is gråd ea in de bissl flachan Gai (aiso Niederbayern / Oberbayern im Tertiären Hügelland) in de letztn Jåhr recht seitn worn. Im Allgäu, direktn Åipnvorland und im Wåid schauds då ganz andas aus. S echte Rääl schaut vo da Farb her aus åis wia a resche Semme, vielleicht a Idee dunkla. Bei de kloana kost no ned so recht deitlich untascheidn wo da Huat und wo da Stui is, weil då da Huat no nåch om gwöibt is. Erst ab a na gwissn Gräss stülpt se da Huat um und schaugt aus åis wia a Trichta. De Lamellen san genauso gäib wia da ganze Schwàmmerl und gengan vom Huatrand åbi an Stui entlang, biss inanand übagäht. Ausgwachsn håd a ungefähr bis 5 Zanitmäta in da Hähng.
[dro werkln] Narrische Schwammerl
Schwammerl dene eahna Gift ned direkt umbringt sondan oan a weng damisch im Hirn macht, oda auf de ma an rechtn Rausch griagt.
In oanige Schwammal san kemische Substanzn drin, de ma zu de Rauschgift, in da Hauptsach Haluzinogene, zäiht, drum san de scho vo de Menschn ganz friah zua Bewusstseinseaweitearung (z.B. de Schamanen und Druidn), zum Schmerzstilln oda zum oafachn aussteign aus da Realität gnomma woan.
Oa Sortn davo wàrn zum Beispui de heimischn Fliangschwammal (Amanita muscaria). Einige mexikanischn Indiana vawendn vaschiedene Artn vo Zaubaschwammal, auf englisch: Magic Mushrooms ois rituelle Drogn.
Ållerdings wead de Frage: "Håst narrische Schwammal gfressn?" meist in an humorvoin Zusammenhang mid de komischn Såchan (Schmarrn) gschdäid, de da Ander davoa gmacht oda gredt håd. De Fråg is rhetorischa Art.
[dro werkln] Giftschwàmmerl
A wann des Woart Schwammal då drin vorkimmt, handlt sa se bei am Giftschwàmmerl (a: Giftzwerg) um koa Gwàchs. Åis an Giftschwammal bezeichnet ma an Mensch, der mit se säim und da Wäid ned klar kimmt. Weil a se säim ned måg, isa zu ålle andan giftig, sprich bäs oda grantig, daß dene da Dåg a vagäidd weard.
Wiktionary: Schwammerl – Bedeitungsaklärungen, Woatherkunft, Synonyme und Übasetzungen |