Österreichische Lotterien
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[Bearbeiten] Die Gründung
Bis zur Novellierung des Glücksspielgesetzes im Jahr 1986 fehlte in Österreich ein attraktives Glücksspiel nach dem Totalisatorprinzip. Die Österreichische Lotterien Gesellschaft m.b.H. (vormals Österreichische Lotto Toto Gesellschaft m.b.H.) wurde im September 1986 gegründet, um Lotto „6 aus 45“ in Österreich einzuführen. Gleichzeitig wurde Toto, dessen Wetteinsatz die finanzielle Basis der österreichischen Sportförderung bildet, von der Österreichischen Glücksspielmonopolverwaltung übernommen. Damit sollte der dezentrale Glücksspielmarkt neu geordnet, das vorhandene Marktpotential optimal ausgenützt und der in den frühen 80er Jahren bemerkbare verstärkte Abfluss österreichischen Spielkapitals ins Ausland verhindert werden.
[Bearbeiten] Unternehmensphilosophie
Das wirtschaftliche Handeln der Österreichischen Lotterien wird durch die im Glücksspielgesetz verankerten ordnungs-, sozial- und fiskalpolitischen Zielsetzungen des Bundes bestimmt. Maßgebend ist insbesondere der Wunsch nach Schutz des Spielteilnehmers vor Spielleidenschaft, und die Erkenntnis, dass ein Anheizen dieser Spielleidenschaft durch intensiven Wettbewerb nicht im Sinne der Bestrebungen des österreichischen Gesetzgebers liegt. Die Gesellschaft ist ein privatwirtschaftlich organisiertes Unternehmen. Seriosität und absolute Sicherheit in der Spielabwicklung stellen die zentralen Inhalte der Unternehmensphilosophie dar. Die Österreichischen Lotterien sind sich ihrer hohen Verantwortung gegenüber dem Staat und den Spielteilnehmern bewusst. In diesem Sinne ist das Unternehmen bestrebt, das Spielangebot laufend zu verbessern, die Spiele in einem attraktiven Preis-Leistungsverhältnis kundenorientiert anzubieten und unter Bedachtnahme auf die soziale Verträglichkeit eine Optimierung des Abgabenaufkommens zu erreichen. Der Einsatz modernster Technologie zur absolut sicheren Spielabwicklung ist für die Österreichischen Lotterien eine Selbstverständlichkeit.
[Bearbeiten] Gesellschafter, Vorstand und Mitarbeiter
Die Gesellschafter der Österreichischen Lotterien sind:
- 34 Prozent Casinos Austria AG
- 34 Prozent BAWAG
- 26 Prozent Lotto-Toto Holding Gesellschaft m.b.H.
- 6 Prozent Österreichischer Rundfunk
Den Vorstand der Österreichischen Lotterien bilden Generaldirektor Dkfm. Dr. Leo Wallner, Generaldirektor-Stellvertreter Helmut Elsner, Vorstandsdirektor Dipl.-Ing. Friedrich Stickler und Vorstandsdirektor Mag. Dr. Emil Mezgolits. Dem Vorstand unterstehen 13 Haupt- bzw. Stabsabteilungen mit insgesamt rund 440 Mitarbeitern.
[Bearbeiten] Die Spiele
Im Jahr 1988 wurden die Zusatzspiele „Torwette“ und „Joker“ eingeführt. Die erfolgreiche Geschäftsentwicklung veranlasste den Bundesminister für Finanzen, die bei der Österreichischen Glücksspielmonopolverwaltung verbliebenen Spiele „Brieflos“, „Zahlenlotto 1-90“ und „Österreichische Klassenlotterie“ den Österreichischen Lotterien zu übertragen. Im Februar 1995 wurde das „Rubbellos“ in Österreich eingeführt, im September 1997 die zweite Ziehung bei Lotto „6 aus 45“ und Joker.
Die Österreichischen Lotterien haben als dynamisches und zukunftsorientiertes Unternehmen bereits sehr früh die neuen Medien und Technologien als eine wesentliche Chance für den Glücksspielmarkt der Zukunft erkannt. Seit 1995 dient das Internet als Informationsplattform und seit Dezember 1998 können die Spielteilnehmer im WebClub.at (der im Februar 2003 von der multichannelfähigen Spieleplattform win2day.at abgelöst wurde) das Internet-Spielangebot der Österreichischen Lotterien nutzen.
Die Elektronischen Lotterien im Internet wurden unter sorgfältiger Beachtung der sozialen Verantwortung den Spielteilnehmern gegenüber eingeführt. Dementsprechend wurde als Altersgrenze für eine Teilnahme an Glücksspielen über win2day.at ein Alter von 16 Jahren festgelegt. Um das Risiko für gefährdete Spielteilnehmer zu minimieren, wurden ein Einzahlungs- und Börsenlimit festgelegt. Eine weitere Möglichkeit der Selbstkontrolle wird durch die Selbstsperrung geboten.
Mit der Nutzung neuer Medien sprechen die Österreichischen Lotterien neue Zielgruppen an, die bisher noch nicht für die Spielteilnahme gewonnen werden konnten. Sie sehen darin eine Erhöhung des Servicegrades vor allem für die Technikinteressierten unter den Spielteilnehmern und nicht als Konkurrenz zu den Annahmestellen. Im November 1999 wurde „Bingo“ in Österreich eingeführt. Die Ziehungen finden jeweils am Samstag statt. Im März 2003 wurde die Nummernlotterie „ToiToiToi“ in Österreich eingeführt. ToiToiToi Ziehungen finden täglich außer Sonntag statt.
Seit Oktober 2004 wird „EuroMillionen“, eine europäische Lotterie auf Totalisatorbasis mit gepoolten Gewinnrängen, von den Österreichischen Lotterien in Österreich angeboten.
[Bearbeiten] Sponsoringaktivitäten der Österreichischen Lotterien
Neben der im Glücksspielgesetz verankerten und geregelten Sportförderung unterstützen die Österreichischen Lotterien eine Reihe von Projekten aus verschiedenen Bereichen. Auswahlkriterien im Bereich des Sponsorings sind unter anderem die Verfolgung langfristiger unternehmens- und gesellschaftspolitischer Ziele, unternehmerische Zielgruppenrelevanz, Integration des Projektes in die gesamte Unternehmenskommunikation und ein hoher Grad an Gemeinnützigkeit. Die Österreichischen Lotterien unterstützen Projekte aus den Bereichen Gesundheit und Soziales, Kunst und Kultur, Umwelt und Naturschutz, Wissenschaft und Forschung, Sport, Wirtschaft.
Gerade die Kunst- und Kulturförderung ist aber mehr als nur Sponsoring. Die Österreichischen Lotterien unterstützen in diesem Bereich eine breite Palette an Veranstaltungen, von zeitgenössischer bis klassischer Kunst. Sie wollen einen Beitrag leisten, damit einerseits Traditionelles, sozusagen „kulturelles Erbgut“, weitergegeben wird, und andererseits auch Modernes die Chance erhält, Fuß zu fassen.