3-Phasenmodell von Lewin
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Das 3-Phasen-Modell von Lewin[1] ist ein einfaches Modell für Veränderungen in Organisationen. Veränderungen erfolgen nach diesem Modell in drei Phasen:
- Auftauen (engl. Unfreezing)
Unter Auftauen versteht Lewin das Vorbereiten einer Veränderung. In dieser Phase werden Pläne mitgeteilt, die von der Änderung Betroffenen werden in die Diskussion einbezogen, Unterstützung wird entwickelt und es wird ganz allgemein Zeit eingeräumt, sich auf die Veränderung vorzubereiten. Vorbereitende Analysen, beispielsweise eine Kraftfeldanalyse[2] werden durchgeführt und die Organisationssysteme werden "weich" und veränderbar. - Bewegen (engl. Changing)
In der zweiten Phase wird die Änderung durchgeführt. Die Einführung wird durch direktes Eingreifen der Verantwortlichen und durch Training verstärkt und der Prozess überwacht. - Einfrieren (engl. Refreezing)
Die letzte Phase dient dem "Umgewöhnen" der Organisation. Der neue Prozess muss sich vollständig einpassen und natürlich "dazugehören". Dies wird sichergestellt, dass auch über die Einführungsphase hinaus weiterhin überwacht wird, ob der Prozess funktioniert und aufrechterhalten wird.
[Bearbeiten] Analogien
Edgar Schein vom MIT hat Beeinflussungprozesse bei Kriegsgefangenen im Koreakrieg, bei der Sozialisierung von MBA’s für ihre Arbeitnehmer, bei Unternehmern und Direktoren während der Änderung von Unternehmenskulturen, bei Beratern während sie Organisationen geholfen haben und bei gruppendynamischen Prozessen von Berufs- und Kulturorganisationen bei ihren Mitgliedern analysiert und dabei in der Veränderungsdynamik ähnliche Muster gefunden, wie sie im obigen Modell von Lewin dargestellt werden.
Quellen:
- Brainwashing and Totalitarianization in Modern Society (1959)
- Coercive Persuasion: A socio-psychological analysis of the "brainwashing" of American civilian prisoners by the Chinese Communists (1961), W. W. Norton (publishers)
[Bearbeiten] Kritik
Das 3-Phasenmodell von Lewin ist eines der am häufigsten verwendeten Modelle für Veränderungsprozesse. Die Einfachheit des Modells verharmlost die wirkliche Problematik. Häufig ist eine saubere Trennung der Phasen nicht möglich. Mit zunehmender Komplexität der Veränderung wird die Trennung der Phasen schwieriger. Obendrein gibt das Modell keine regulativen oder normativen Hinweise auf die Aktivitäten, also weder auf das "Wie" noch auf das "Was".