380-kV-Transversale Berlin
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Die 380-kV-Transversale Berlin ist die zum größten Teil als Erdkabel ausgeführte 380-kV-Leitung durch das Stadtgebiet von Berlin. Der erste Abschnitt wurde 1977 in Betrieb genommen und besteht aus einer zweikreisigen Freileitung vom Umspannwerk Reuter zur Stadtautobahn. Bei dieser Freileitung sind alle Masten als Abspannmasten ausgeführt und es kamen erstmals Kunststoffisolatoren zum Einsatz, üblich sind Porzellanisolatoren.
Von der Stadtautobahn verläuft die Leitung zum Umspannwerk Mitte als Erdkabel. Dieses Kabel ist wassergekühlt und in einem begehbaren Tunnel verlegt. Das Umspannwerk Mitte ist wie das Umspannwerk am Kraftwerk Reuter als gekapselte SF6-Anlage ausgelegt, d.h. die Schaltanlage ist mit Schwefelhexafluorid (SF6) zur Isolation gefüllt und konnte daher kleiner ausgeführt werden. Es ist wie dieses das älteste in SF6-Technik ausgeführte 380-kV-Umspannwerk in Deutschland.
Nach der Wiedervereinigung wurde die 380-kV-Transversale Berlin in westlicher Richtung zum Umspannwerk Teufelsbruch und in östlicher Richtung zum Umspannwerk Friedrichshain weitergeführt. Auch diese Leitung wurde in einem begehbaren Tunnel in bis zu 30 Metern Tiefe verlegt, der zur besseren Inspektion sogar mit einer Kleinbahn versehen ist.
Eine weitere Besonderheit im Berliner Stromnetz ist, dass der erste Mast der 380-kV-Freileitung, die vom Kraftwerk Reuter-West zum Kraftwerk Reuter führt, aus ästhetischen Gründen als 66 Meter hoher, schornsteinähnlicher Betonmast mit Stahlfachwerktraversen ausgeführt ist.