5.1
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5.1, genauer Surround-Sound 5.1 bezeichnet Mehrkanal-Tonsysteme, bei denen 5 Hauptkanäle und ein Bass-Effekt-Kanal LFE (Low Frequency Effect) zur Verfügung stehen.
Die Entwicklung des heute gebräuchlichen 5.1 Systems rührt aus der Kinotechnik her und leitet sich aus einer Abwärtskompatibilität zu Verfahren wie Dolby Surround Prologic ab - die tontechnisch korrekte Bezeichnung für die Anordnung ist 3/2/1 (3 Lautsprecher im vorderen Halbkreis, 2 im hinteren, 1 Effektlautsprecher/Sub). Bestandteile des 5.1-Lautsprechersystems sind:
- Hauptlautsprecher Links und Rechts
- Centerlautsprecher
- Surroundlautsprecher Links und Rechts
- Subwoofer (Tieftonwiedergabe)
Im Gegensatz zu Dolby Surround Prologic und ähnlichen Verfahren werden bei 5.1 alle 6 Kanäle diskret, d. h. einzeln und vollständig, gespeichert und wiedergegeben. Die 5 Kanäle für Front, Center und Surround können alle hörbaren Frequenzen (20-20000 Hz) speichern und wiedergeben, während der LFE/Subwoofer-Kanal nur tiefe Frequenzen zwischen 20 und ca. 120 Hz (je nach Tonsystem) wiedergeben soll. In der Praxis nutzen Tonanlagen, besonders im Heimbereich, den Subwoofer auch zur Wiedergabe der in den Hauptkanälen enthaltenen Frequenzen, die durch eine Frequenzweiche diesem zugeführt werden (sog. Bassmanagement). Dadurch werden insbesondere kleine Hauptlautsprecher (Satelliten) entlastet.
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[Bearbeiten] Hauptanwendungen
Man unterscheidet im wesentlichen zwischen 5.1-Setups für Kino- und Musikanwendungen:
[Bearbeiten] Anwendung im Kino
Kino-Ziel ist eine hohe Sprachverständlichkeit und Ortbarkeit durch den Center-LS (idealerweise hinter der Leinwand) auf allen Sitzplätzen sowie ein hoher Lautstärkepegel durch den Subwoofer und ein "Umhüllungssound" durch die Surround-LS. Letzteres wird durch den Einsatz von Lautsprecher-Arrays (Anordnung einer Vielzahl von Lautsprechern) oder diffusstrahlenden Lautsprechern (Dipole, Bipole) erreicht. Front, Center und Surround-LS sind notwendigerweise verschiedene Lautsprechertypen. Für Wiedergabe dieser Art wurden Normen wie THX entwickelt.
[Bearbeiten] Anwendung im Bereich Musik
Musik-Ziel ist eine gute Ortbarkeit aller Schallquellen und Homogenität aller im Raum wiedergegeben Schallereignisse für einen mittig platzierten Hörer. Idealerweise werden deshalb 5 identische Vollbereichs-Lautsprecher für Front, Center und Surround eingesetzt, die Bedeutung von Subwoofer und Center ist weit geringer als im Kinoeinsatz, oft werden Aufnahmen auch nur in 4.0 unter Vernachlässigung von Centerkanal und Subkanal abgemischt (Quadrophonie).
Für Musikwiedergabe in 5.1 wurde die Aufstellungsnorm nach ITU-R BS entwickelt. Diese sieht vor:
- 5 identische Lautsprecher für Front, Center und Surround
- identischer Hörabstand aller 5 Lautsprecher zum Hörer
- Winkelanordnung der Lautsprecher in Blickrichtung des Hörers: Center 0 Grad, Front +-30 Grad, Surround +-110 Grad (also eher seitlich, nicht hinter dem Hörer)
[Bearbeiten] Weiterentwicklung
Eine Weiterentwicklung mit jedoch eher geringem Verbesserungspotential sind 6.1-Verfahren, bei denen ein zusätzlicher Back-Center Verwendung findet. Das Signal für selbigen kann entweder diskret bei entsprechenden Tonformaten vorhanden sein oder aus den Signalen für die beiden Surround-LS generiert werden.
[Bearbeiten] Anwendung in der Musikpädagogik
Seit 2004 wird Surround 5.1 auch von Chören zur Probenunterstützung genutzt. Die Kreuznacher-Diakonie-Kantorei probt seit 2004 mit einem sequenzergesteuerten Surroundsystem. Die einzelnen Stimmgruppen erhalten auf einzelnen Kanälen ihre Stimme zugespielt. Der fünfte Kanal stellt das Orchester dar.
[Bearbeiten] Weitere Konfigurationen
Außerdem gibt es auch Systeme mit anderen Konfigurationen:
- Quadrophonie: 4 Kanäle
- Dolby Surround: 2+1 Kanäle
- Dolby Surround Prologic: 2+1+1+1 Kanäle
- Dolby Digital: 1 Kanal, 2 Kanäle, 2+1 Kanäle
- Dolby Digital ES: 7+1 Kanäle
- DTS: 4 Kanäle
- SDDS: 7+1 Kanäle
- IMAX: 6+1 Kanäle
- Fantasia-Surround: Vielkanalig
- MUSE-Laserdisc: 3+1 Kanäle