Achtsamkeitsmeditation
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Die Achtsamkeitsmeditation bezeichnet Formen der Meditation, die Achtsamkeit als zentralen Punkt sehen. Der Begriff wird in Europa einerseits für verschiedene traditionelle hinduistische und buddhistische Meditationsformen verwendet. Andererseits wird er für daran angelehnte, eher therapeutisch orientierte, neuzeitliche Ansätze verwendet.
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[Bearbeiten] Technik
Als Einstieg wird häufig auf die Atemmeditation zurückgegriffen. Hierbei richtet man die Aufmerksamkeit auf das Ein- und Ausatmen und lässt seinen Fokus dort wieder hingleiten, sobald man eine gedankliche Abschweifung wahrgenommen hat. Das hat zur Folge, dass man nach einiger Zeit innerne Ruhe und Klarheit erlangen kann. Da die Konzentration auf den Atem gerichtet ist, macht man die Erfahrung, dass positive und negative Gedanken kommen und vergehen. Man ist nicht gezwungen ihnen nachzugehen und lernt immer mehr im Hier und Jetzt zu verweilen.
Mit kontinuierlicher Übung kann man die Achtsamkeitsmeditation auch auf das alltägliche Leben übertragen. Dabei richtet sich die Achtsamkeit statt auf den Atem auf die jeweilige Tätikeit oder Handlung (z.B. achtsames Essen, Zugfahren, Gehen, Tastaturschreiben, Arbeiten usw.) Infolge dieser Übungen können alte Probleme weniger bedeutsam werden und man ist sich bei den unvermeidlichen neuen Problemen eher ihrer Relativität und Vergänglichkeit bewusst.
[Bearbeiten] Herkunft
Die zugrundeliegenden Meditationsformen entstammen hinduistischen und buddhistischen Traditionen. Diese werden im Westen einerseits selbst von einigen Menschen praktizert, andererseits wurden diese Ansätze in Europa als ein Art "Meditationstherapie" aufgefasst und sogar von einigen Psychotherapeuthen in ihr Repertoir aufgenommen.
Im Theravada-Buddhismus ist die Achtsamkeitsmeditation auch unter Satipatthana bekannt. Dabei werden die Meditationsübungen in die vier Gruppen Körper-Betrachtung, Gefühls-Betrachtung, Geist-Betrachtung und Geistobjekt-Betrachtung eingeteilt. Die Atemmeditation gehört hier zur Gruppe der Körper-Betrachtungen. Diese Meditationsübungen werden im Pali-Kanon (Satipatthana-Sutta) erläutert.
Für den rein therapeutischen Effekt der Achtsamkeitsmeditation ist es nicht zwingend notwendig sich mit der zugrundeliegenden spirituellen und religiösen Grundlagen zu beschäftigten.