Adolf Ziegler
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Adolf Ziegler (* 16. Oktober 1892 in Bremen, † 18. September 1959 in Varnhalt) war Präsident der Reichskammer der Bildenden Künste.
Der Sohn eines Architekten studierte zwischen 1911 und 1924 an der Kunstakademie in Weimar, bedingt unterbrochen durch seinen Einsatz als Frontsoldat im Ersten Weltkrieg. Von 1924 bis 1933 arbeitete er als freischaffender Künstler.
Nach einer persönlichen Begegnung mit Adolf Hitler trat er in die NSDAP ein, deren Funktionäre ihn zum Sachberater für Bildende Kunst in der Reichsleitung der Partei ernannten.
Ab November 1933 lehrte Adolf Ziegler als Professor an der Kunstakademie in München. Ziegler, ein talentierter, technisch versierter Maler, rief mit seinen mit minutiöser Genauigkeit dargestellten allegorischen Frauenakten und Porträts die Bewunderung Hitlers hervor und wurde schnell zum führenden Vertreter der offiziellen Parteikunst. Spötter bezeichneten ihn als "Reichsschamhaarmaler".
Die Leistungen und das Engagement überzeugten seine Vorgesetzten, die ihn von November 1936 zum Präsidenten der Reichskammer der Bildenden Künste beförderten. In dieser Position trug er die Verantwortung für die Diskriminierung moderner, kritischer Kunst. 1937 wurde Adolf Ziegler im Auftrag Hitlers mit der "Reinigung" der deutschen Museen und Galerien von "entarteter Kunst", also Kunstwerken, die nicht der nationalsozialistischen Kunstauffassung entsprachen, beauftragt. Diese Aktion führte zur Beschlagnahmung von über 16.000 Werken. Mit diesen Bildern und Skulpturen wurde im Juni 1937 die von Adolf Ziegler geleitete Ausstellung Entartete Kunst bestückt.
Parallel zu seinen parteibezogenen Ausstellungen fertigte er weiterhin eigene Kunstwerke, die er im Haus der Deutschen Kunst, so auch in der Großen Deutschen Kunstausstellung, in München präsentierte. 1937 veröffentlichte er das Buch "Die Kunst im Dritten Reich".
Des Defaitismus bezichtigt, musste Adolf Ziegler 1943 seine öffentlichen Ämter niederlegen und kam für einige Zeit ins KZ Dachau.
Über sein Leben und Wirken nach dem Krieg ist nichts bekannt.
Adolf Ziegler ist nicht mit Hans Severus Ziegler verwandt.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Ziegler, Adolf |
KURZBESCHREIBUNG | Präsident der Reichskammer der Bildenden Künste |
GEBURTSDATUM | 16. Oktober 1892 |
GEBURTSORT | Bremen |
STERBEDATUM | 18. September 1959 |
STERBEORT | Varnhalt |
Kategorien: Mann | Deutscher | NSDAP-Mitglied | Maler | Geboren 1892 | Gestorben 1959