Aker MTW
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Die Aker MTW Werft in Wismar ist eine Kompaktwerft, die ihren ursprünglichen Namen VEB Mathias-Thesen-Werft Wismar dem 1944 im KZ Sachsenhausen ermordeten Kommunisten Mathias Thesen entliehen hatte. Sie wurde in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg in mehreren Schritten an der Wismarbucht errichtet.
[Bearbeiten] Geschichte
Am 27. April 1946 wurde in Wismar ein Schiffsreparaturwerk der Roten Armee gegründet, welches am 1. Januar 1947 an die DDR übergeben wurde. Nach Übernahme der alten Hanse-Werft wurde der entstandene Volkseigene Betrieb zum 31. Oktober 1951 in VEB Mathias-Thesen-Werft Wismar umbenannt.
In den Folgejahren wurde eine Vielzahl von Hochseeschiffen für die Handelsflotten der DDR, anderer Länder des RGW und den internationalen Markt gefertigt.
Von 1982 bis 1985 fanden umfangreiche Modernisierungen statt, um die Werft auf den aktuellen technischen Stand zu bringen.
Im Zuge der Wirtschaftsreformen in der DDR wurde am 1. Juni 1990 die Mathias-Thesen-Werft Wismar GmbH gegründet. MTW gehört jetzt zur Deutsche Maschinen und Schiffbau AG (DMS). Nach der Umbenennung in MTW Schiffswerft GmbH, MTW jetzt für Meerestechnik Wismar, folgt im August 1992 die Übernahme durch Bremer Vulkan Verbund AG.
1994-1998 fanden wieder Modernisierungen durch Investitionen in Höhe von ca. 1 Milliarde DM statt, obwohl der Bremer Vulkan 1996 Konkurs anmelden musste. Am 1. Mai 1998 übernahm der norwegische Aker-Konzern die Werft, welche seitdem den Namen Aker MTW trägt. Etwa seit der Integration des Kvaerner-Konzerns in die bestehende Unternehmensgruppe Aker Yards (2002) kooperieren die ehemalige Kvaerner Warnow Werft Rostock GmbH und die Aker MTW Werft unter dem Namen Aker Ostsee.
Heute beschäftigt die Werft 1.300 Mitarbeiter und ist so der mit Abstand größte Arbeitgeber Wismars. Zu den neu gebauten Anlagen in Wismar gehört auch das erste überdachte Dock Deutschlands, ein 72 m hohes, 155 m breites und über 395 m langes Bauwerk.
[Bearbeiten] Faltboote
Im Rahmen der Konsumgüterproduktion wurden bei MTW Wismar unter anderem Faltboote hergestellt. Die bekanntesten sind wohl die Kajaks der Kolibri-Serie, aber es entstanden unter dem Namen Delphin auch zerlegbare Segel-, Motor-, und Ruderboote.
Seit den 1960er Jahren entstanden vor allem die bekannten Modelle Kolibri I, II, III und IV. Der Kolibri wurde neben den Booten der Firma Pouch nicht nur in der DDR, sondern auch in viele andere osteuropäischer Länder verkauft und bis heute gern gefahren.
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 53° 53' 55" N, 11° 26' 56" O