Albert Bachmann
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Albert Bachmann (* 12. November 1863 in Hüttwilen; † 30. Januar 1934 in Samedan) war Schweizer Dialektologe, Professor für germanische Philologie an der Universität Zürich, ab 1892 Redaktor, ab 1896 bis zu seinem Tod Chefredaktor am Schweizerischen Idiotikon.
Bachmann war der Sohn eines Thurgauer Bauern. Er besuchte die Kantonsschule in Frauenfeld. Dort liess er sich von seinem Deutsch- und Geschichtslehrer für das Studium der Sprachen und Dialekte begeistern. Er studierte bei Heinrich Schweizer-Sidler und bei Ludwig Tobler an der Universität Zürich. 1891 habilitierte er sich und wurde 1896 Nachfolger von Ludwig Tobler sowohl als Ordinarius für germanische Philologie wie auch als Chefredaktor am Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache. Bachmann beschäftigte sich intensiv mit den deutschschweizerischen Dialekten, er war Herausgeber der wissenschaftlichen Buchreihe "Beiträge zur schweizerdeutschen Grammatik (BSG)", die insgesamt 20 Bände umfasst, und gründete 1913 zusammen mit Louis Gauchat das Phonogrammarchiv der Universität Zürich. Erstaunlicherweise hat Bachmann an der Universität abgesehen von einem freiwilligen, vierzehntäglichen "Schweizerdeutschen Kränzchen" keine Lehrveranstaltungen zu den schweizerdeutschen Dialekten angeboten.
Bachmann war eine "markante Persönlichkeit, ein unwandelbarer Charakter", er hatte ein "rücksichtsloses Pflichtgefühl gepaart mit tiefverwurzeltem, autoritärem Wissen" (Eugen Dieth), was das Verhältnis zu seinen Mitarbeitern und Schülern nicht immer leicht gemacht hat. Die von Albert Bachmann nachhaltig geförderte Erforschung der Schweizer Dialekte wurde von seinen Schülern Walter Henzen und Paul Zinsli an der Universität Bern, von Rudolf Hotzenköcherle und Manfred Szadrowsky an der Universität Zürich fortgeführt.
[Bearbeiten] Werke
- Bachmann, Albert. Beiträge zur Geschichte der schweizerischen Gutturallaute. Zürich: Genossenschafts-Buchdruckerei, 1886
- Morgant der Riese: in der deutschen Übersetzung des 16. Jahrhunderts / Hg. von Albert Bachmann. Tübingen: [s.n.], 1890
- Die Haimonskinder: in deutscher Übersetzung des 16. Jahrhunderts / hrsg. von Albert Bachmann. Tübingen: Litterarischer Verein in Stuttgart, 1895
- Bachmann, Albert. Mittelhochdeutsches Lesebuch mit Grammatik und Wörterbuch. Zürich: Höhr, 1892
- Bachmann, Albert (Reihenherausgeber): Beiträge zur schweizerdeutschen Grammatik. Frauenfeld: Huber. Bde. 1(1919) – 20(1941)
- Festschrift Albert Bachmann: zu seinem sechzigsten Geburtstage am 12. November 1923. Gewidmet von Freunden und Schülern. Berlin: Deutscher Sprachverein, 1924
[Bearbeiten] Literatur
- Dieth, Eugen: «Albert Bachmann und die schweizerdeutsche Mundartforschung», in Orbis, 2, 1953, 244–249
Personendaten | |
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NAME | Bachmann, Albert |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Sprachwissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 12. November 1863 |
GEBURTSORT | Hüttwilen |
STERBEDATUM | 30. Januar 1934 |
STERBEORT | Samedan |