Alexander Duncker
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Alexander Duncker (* 18. Februar 1813 in Berlin; † 23. August 1897 in Berlin) war ein deutscher Verleger und Buchhändler.
Duncker entstammte einer bekannten Berliner Buchhändlerfamilie. Sein Vater Karl Friedrich Wilhelm Duncker (1786-1869) hatte 1809 mit Peter Humblot den Verlag Duncker & Humblot gegründet, den er nach dem Tod seines Geschäftspartners 1828 allein weiterführte. Alexander Duncker begann dort 1829 seine Ausbildung. Nach weiteren Jahren in Hamburg bei „Perthes & Besser“ gründete er 1837 einen nach ihm benannten Verlag. Darin brachte er vorwiegend literarische und künstlerische Bücher heraus. Den noch unbekannten Theodor Storm verhalf er dadurch zu erster Bekanntheit.
Er pflegte breite politische Kontakte und stand mit König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen in regem Briefwechsel. Später pflegte er Kontakte zu Kaiser Wilhelm. Duncker trug seit 1841 den Titel „Königlicher Hofbuchhändler“. Als Reserveoffizier nahm er an den Kriegen gegen Dänemark (1864), Österreich (1866) und Frankreich (1870/1871) teil. Zuletzt war er Oberstleutnant.
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Sein Hauptwerk war eine Grafiksammlung preußischer Schlösser, die unter dem Titel „Die ländlichen Wohnsitze, Schlösser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preußischen Monarchie nebst den Königlichen Familien-, Haus-Fideicommiss- und Schatull-Gütern in naturgetreuen, künstlerisch ausgeführten, farbigen Darstellungen nebst begleitendem Text“ von 1857 bis 1883 in seinem Verlag erschien. In 320 Lieferungen oder 16 Bänden erschienen insgesamt 960 Ansichten mit farbigen Lithographien im Format 20×15cm, die sich wie folgt auf die preußischen Provinzen aufteilen: 227 von Schlesien, 169 von Brandenburg, 138 von Sachsen, 120 der Rheinprovinz, 92 von Pommern, 72 von Preußen, 76 von Westfalen, 52 von Posen sowie 12 von Schleswig-Holstein und Hessen-Nassau. Der Preis pro Lieferung lag bei 1 ¼ Taler, später bei 4 Mark 25 Pfennig, was einem Gesamtpreis von 1360 Mark entspricht.
Ein weiteres Großprojekt war die Herausgabe der „Politischen Correspondenz Friedrichs des Großen“, die bei Dunckers Tod 1897 24 Bände umfasste und 1939 mit dem 46. Band abgeschlossen wurde.
Er betätigte sich auch als Schriftsteller, so zählten zu seinen Werken:
- 1851 „Die Patrioten. Nationales Drama in 3 Abtheilungen“
- 1867 „Durch Nacht zum Licht. Ein Zeitgedicht“
- 1877 „Abseits vom Wege. Gedichte eines Laien“
- 1886 „Angiola Folimarino“ (Novelle)
- 1891 „Ihr Bild“ (Novelle)
- 1897 „Die Schwalben. Eine Geschichte für Kinder“
Die Dunckerstraße in Berlin Prenzlauer Berg ist nach ihm benannt, nicht nach seinem ebenfalls berühmten Vater, und auch nicht nach seinen Brüdern Max Duncker (1811-1886, Staatsmann, Historiker, Direktor des Preußischen Geheimen Staatsarchivs) und Franz Duncker (1822-1888, Zeitungsverleger, Politiker).
[Bearbeiten] Literatur
- Dora Duncker: Das Haus Duncker. Ein Buchhändlerroman aus dem Biedermeier, Berlin, 1918 (vorwiegend über Karl Friedrich Wilhelm Duncker)
- Peter-Michael Hahn und Hellmut Lorenz (Hg.): Herrenhäuser in Brandenburg und der Niederlausitz. Kommentierte Neuausgabe des Ansichtenwerks von Alexander Duncker (1857-1883), Berlin: Nicolai, 2000, ISBN 3-87584-024-0, Band 1 Einführung, Band 2 Katalog
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Alexander Duncker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Digitalisierte Sammlung Duncker in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin
- Alphabetischer Zugriff auf alle Grafiken der Sammlung Duncker
- "Ländliche Idylle. Schlesische Schlösser und Herrenhäuser im Ansichtenwerk von Alexander Duncker" Ausstellungskatalog (pdf)]
Personendaten | |
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NAME | Duncker, Alexander |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Verleger und Buchhändler |
GEBURTSDATUM | 18. Februar 1813 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 23. August 1897 |
STERBEORT | Berlin |