Alexander Mahr
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Alexander Mahr (* 31. Jänner 1896 in Poppitz bei Znaim, † 14. April 1972 in Wien) war Ordinarius für Volkswirtschaftslehre an der Universität Wien.
Nach dem Gymnasium in Wien schließt er 1921 das Studium der skandinavischen Philologie, der Germanistik und Philosophie durch Promotion zum Dr. phil. an der Universität Wien (1920 Stipendiat an der Universität Göteborg). Anschließend, unter dem Einfluss von Friedrich von Wieser, Studium der Nationalökonomie, März 1925 Promotion zum Dr. rer. pol. an Universität Wien. 1926-1928 Rockefeller-Stipendium zwecks Studium der Nationalökonomie in USA und England.
1930 Habilitation an Univ. Wien mit „Untersuchungen zur Zinstheorie“ (Jena 1929), einer Auseinandersetzung mit der Arbeit von Böhm-Bawerk. 1930-1938 wissenschaftlicher Assistent bei Hans Mayer, dem Nachfolger auf dem Lehrstuhl von Carl Menger und Friedrich von Wieser, ab 1936 Titel eine außerordentlichen Professors, ab 1950 Ordinarius (Nachfolger von Hans Mayer), 1963 Mitglied der Akademie der Wissenschaften. Er starb am 14. April 1972 in Wien.
Alexander Mahr war der letzte klassische Vertreter der von Eugen von Böhm-Bawerk begründeten Österreichischen Schule der Grenznutzentheorie in der Nationalökonomie. Er übte allerdings mehr Kritik an einer starren mathematischen Festlegung des Grenznutzenniveaus. In den späteren Jahren größere Hinwendung zu gesellschaftspolitischen Problemen.
Alexander Mahr versuchte in seinem ganzen Werk, die Österreichische Grenznutzen-Schule der Nationalökonomie eines MENGER, BÖHM-BAWERK und WIESER, aber auch eines SAX und eines PHILIPPOVICH als eigenständige Forschungsrichtung zu erhalten und trotz der vorurteilslosen Öffnung gegenüber der Entwicklung anderer, konkurrierender „Richtungen“ die Prinzipien der von ihm als grundsätzlich richtig erkannten Orientierung beizubehalten. So weisen seine ökonomisch-theoretischen, aber auch zahlreiche wirtschaftspolitische Arbeiten die typisch „österreichischen“ psychologischen Elemente auf, womit er sich......als echter Fortführer der Arbeiten speziell v. WIESERS und v. BÖHM-BAWERKS bestätigt hat. Mahrs geldtheoretische und außenwirtschaftliche Untersuchungen hingegen sind bereits makro-ökonomisch konzipiert und damit aggregativ orientiert. Nicht zuletzt ist ...seine intensive Auseinandersetzung mit einem der keynesianischen Instrumente, dem Multiplikator, hervorzuheben. Besondere Erwähnung verdient, daß das aus der Feder Mahrs stammende Lehrbuch „Volkswirtschaftslehre“ nach Jahrzehnten wiederum eine Gesamtdarstellung der ökonomischen Theorie aus „österreichischer Sicht“ geboten hat. Es machte gleichzeitig die wichtigsten Ergebnisse seiner eigenen Forschungstätigkeit einem breiten Leserkreis zugänglich und vermied doch jede schulbedingte Einseitigkeit (Aus: Wilhelm Weber: Alexander Mahr. Nachruf (mit Schriftenverzeichnis), in: Almanach der Österr. Akad. d. Wiss., 122.Jg. (1972), Wien 1973, 332-340, hier: 336).
[Bearbeiten] Veröffentlichungen (Auswahl)
[Bearbeiten] Bücher
- Monetary Stability, Chicago 1933.
- Volkswirtschaftslehre. Einführung in das Verständnis volkswirtschaftlicher Zusammenhänge, Wien 1948.
- Volkswirtschaftslehre. 2., wesentlich erweiterte Auflage, Wien 1959.
- Der unbewältigte Wohlstand. Probleme der modernen Industrie-gesellschaft, Berlin 1964.
- Gesammelte Abhandlungen zur ökonomischen Theorie, Berlin 1967.
[Bearbeiten] Aufsätze (Auswahl)
- Das Gesetz vom Grenznutzenniveau im Lichte der Kritik, in: Neue Beiträge zur Wirtschaftstheorie. FS für H. Mayer, Wien 1949.
- Zur Kritik der Lehre vom Grenznutzenniveau (Eine Erwiderung an Wilhelm Krelle), in: Jahrb. f. Nationalökon. u. Statistik 165 (1953).
Personendaten | |
---|---|
NAME | Mahr, Alexander |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Volkswirtschaftler |
GEBURTSDATUM | 31. Jänner 1896 |
GEBURTSORT | Poppitz bei Znaim |
STERBEDATUM | 14. April 1972 |
STERBEORT | Wien |