Amönau
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Amönau ist ein Ortsteil von Wetter (Hessen) und liegt im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Amönau hat ca. 1000 Einwohner, liegt 226 m über dem Meeresspiegel und etwa 13 km nord-westlich von Marburg.
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[Bearbeiten] Auszeichnungen
1963 Landessieger im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden".
Im Jahre 2004/2005 nahm Amönau am europäischen Wettbewerb der Dorferneuerungsorte teil. Amönau wurde als einzige hessische Ortschaft ausgewählt.
Bei diesem Wettbewerb für besondere Leistungen in einzelnen oder mehreren Bereichen der Dorfentwicklung, wurde für Amönau während der Preisvergabe folgendes gesagt:
Amönau zeichnet sich in besonderer Weise dadurch aus, dass Dorferneuerung in erster Linie als Hilfe zur Selbsthilfe verstanden wird und dass die Menschen mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen im Zentrum des Entwicklungsgeschehens, das von einer intakten Gemeinschaft und kulturellen Institutionen getragen wird, stehen, wie eine Reihe von herausragenden Projekten – Übergangswohnheim, Betreutes Wohnen, Jugendclub – aus dem Sozialbereich beweist. Vorbildlich ist Amönau aber auch hinsichtlich der Revitalisierung von wertvoller Bausubstanz, der Arbeitsplatzschaffung und der erreichten sozialen und funktionalen Vielfalt.
[Bearbeiten] Kultur
Seit dem Jahr 2000 gibt es in Amönau einen Theater- und Kulturverein, mit dem Namen "Turmwerkstatt - Kultur im Dorf". Dank dieses Vereins und vieler talentierter Menschen entsteht, im derzeitigen Rhythmus von zwei Jahren, ein Musical im Dorf.
Bisherige Musicals:
- 2000: Rapunzel
- 2002: Suaine - die Wasserfrau
- 2004: Los Banditos
- 2006: Ciella aus den Wolken
Diese Musicals rücken Amönau in besonderer Weise in ein gutes Licht, da die Musicals durch ihr Flair sehr viele Besucher anlocken.
[Bearbeiten] Geschichte
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1008 erste urkundliche Erwähnung, Kaiser Heinrich II. schenkt Hof und Besitz zu Amönau im Oberlahngau, in der Grafschaft Gisos gelegen, dem St. Stephanusstift zu Mainz.
1174 Ludwig von Hohenfels wird erstmalig als Besitzer des Hofes zu Amönau erwähnt.
1175 bis 1250 Bau des Kirchturmes (romanische Blendbogen im Inneren)
1212 Erzbischof Gerhard von Mainz schenkt das Patronatsrecht der Amönauer Kirche gleichfalls dem St. Stephansstift.
1234 Graf Wittekind von Naumburg (bei Kassel) schenkt seine Güter von Amenowe dem Deutschen Orden.
1299 verkauft Ritter Kraft von Hohenfels alle Morgen Land zu Amenowe dem Kloster Caldern.
1331 Pfarrer Eckehard von Hohenfels, Niederasphe, erklärt, dass die Wiesen zu Amönau nach seinem Tod an seine Familie zurückfallen sollen.
1502 26 Haushaltungen
bis 1554 besitzen die Herren von Hohenfels das Rittergut zu Amenowa
1555 das Geschlecht von Rehen übernimmt den Hof.
1568 bis 1579 Junker Liebenstein von Rehen tritt im Archiv der Pfarrei als Besitzer des Amönauer Hofes auf.
1577 75 Haushaltungen
1595 Bau des Kirchenschiffes
um 1600 Geschlecht von Bodenhausen übernimmt Gutshof.
1615 Hedwig von Bodenhausen, Witwe des Johannis von Bodenhausen, lässt das »Lusthäuschen« errichten.
1635 Pest im Kirchspiel Amönau, bis 1636 sterben 202 Personen.
1711 Rittergut geht in den Besitz der Familie von Baumbach über.
um 1711 »Gerichtslinde« wird gepflanzt.
1712 Amönauer Linie der von Bodenhausen stirbt aus, nicht zuletzt als Spätfolgen der Pest im Jahre 1636.
1747 68 Haushaltungen
1762 während des 7jährigen Krieges befindet sich die alliierte Armee mit den Lucknerschen Husaren in Amönau. Während der Kriegshandlungen entstehen schwere Schäden in der Feldgemarkung Amönau. Um diese Schäden zu beheben, wird eine Anleihe von 400 Talern für den Ankauf von Saat aufgenommen. Als Pfand wird der vordere Teil des Schüßlers eingesetzt.
1786 im Lagerbuch wird die Einwohnerzahl beschrieben: 69 Feuerstätten, hinzu kommen der herrschaftliche Besitz, Pfarrer- und Schulwohnung, 87 Männer, 92 Weiber, 84 Söhne, 92 Töchter, 6 Knechte, 11 Mägde. An Berufen: 2 Müller, 4 Schmiede, 6 Wagner, 6 Zimmerleute, 1 Kalkbrenner, 5 Schneider, 5 Leineweber, 1 Wirt, 3 Branntweinschenker und -brenner, 4 Schäfer.
1834 Orgelstreit in Amönau.
1876 Gründung des Gesangvereins durch Lehrer Daniel Mütze.
1870/71 Deutsch/Französischer Krieg: 12 Einwohner aus Amönau nehmen daran teil (siehe Gedenktafel in der Kirche)
1895 513 Einwohner
1911 Gründung des Turnvereins Amönau – später TSV Amönau.
1919 Bau der elektrischen Lichtanlage.
1920 Lehrer Manz kommt nach Amönau und wird 40 Jahre lang als Lehrer in der Gemeinde tätig sein.
1923 bis 1945 Aufzeichnungen in der Chronik fehlen, da diese Aufzeichnungen beim Einmarsch der Amerikaner durch den damaligen Lehrer der Schule verbrannt wurden.
1928 Bau des Sportplatzes am Wollenberg.
1950 Beginn des Schulneubaues am 6. Oktober durch Maurermeister Friedrich Aßmann aus Amönau.
1952 am 15. April Schulneubaueinweihung.
1957 erstmals Schulfest auf der »Viehtreft«, jetziges Gelände am neuen Sportplatz.
1959 Lehrer Manz wird verabschiedet, Nachfolger wird Herr Erwin Klingelhöfer.
1959 große Teile der landwirtschaftlichen Gebäude des Gutshofes werden durch die Familie von Baumbach an die Familie Schulze verkauft. Teile des Hofes werden abgerissen, Ende einer fast 1000jährigen Ära eines Rittergutes.
1959 Enthüllung und Weihe der Kriegsopfertafel bei der Kirche am 22. November.
1959 Regulierung des Bachlaufes des Treisbaches und Abriss der Brücke bei Rothwirts.
1960 das Dorf bemüht sich um Verschönerung des Ortsbildes, die Anlage am Deutschen Eck entsteht in der Folgezeit.
1962 der Heimat- und Verkehrsverein wird am 4. April gegründet.
1963 am 14. August wird die Gemeinde 1. Landessieger im Wettbewerb »Unser Dorf soll schöner werden«.
1965 Verabschiedung des Bürgermeisters Peter Diehl, Nachfolger wird Michael Moog.
1972 Gebietsreform in Hessen, Amönau wird freiwillig Stadtteil von Wetter, die gemeindepolitische Vertretung auf kleiner kommunalen Ebene übernimmt ein Ortsbeirat, an dessen Spitze der Ortsvorsteher fungiert.
1980 erstmals Dorffest »om Bach«, jeweils Anfang September.
1982 Restaurierung der 300jährigen »Gerichtslinde«.
1980 bis 1983 Bau des Bürgerhauses und Einweihung am 15. Juli 1983.
1983 bis 1984 im Februar und Mai schwere Überschwemmungen aufgrund starker Regenfälle.
1989 erstmals wieder Teilnahme am Wettbewerb Unser Dorf. Ergebnis: 2.Platz in der Gruppe A 2 mit 71,4 Punkten
1991 Die Feuerwehr erhält ein neues Gerätehaus unmittelbar am Bürgerhaus. Ein roter Feuerwehrtrabi wird hessenweit bekannt, denn das 3. Fernsehprogramm filmt bei der Amönauer Feuerwehr. Weit mehr als 120 Obstbäume werden an der Koppe und in der Nähe des Sportplatzes gepflanzt. Alt-Bürgermeister Michael Moog ist tot. Amönau wurde in das Dorferneuerungsprogramm des Landes Hessen aufgenommen.
1992 Es hat sich ein Arbeitskreis Dorferneuerung gebildet. Amönau wird in einer Dia-Schau als Vorbild für zukünftige Orte im DE-Programm vorgestellt. Titel der Schau: Amönau das Dorf der Brücken. Die Brücke bei Wiegand, in der Nähe der Kirche wird restauriert.
1993 Irene von Baumbach stirbt am 23. Januar. Auch der langjährige Schulleiter der Grundschule und Ehrenvorsitzender des Heimatvereins stirbt in diesem Jahr. Die Post schließt die Filiale beim "Post Wilhelm" (Brössel) und eröffnet eine Agentur im Lebensmittelgeschäft Boer. Gaststätte Heinrich Althaus schließt am 31. Dezember 1993
1996 Das "Deutsche Eck" wird neu gestaltet.
1997 Die alte Schule wird dem St. Elisabeth-Verein in Erbpacht für 99 Jahre überlassen. Der Verein baut die Gebäudeteile um für altenbetreutes Wohnen. Das Lusthäuschen wird restauriert.
1999 Amönau geht online mit www.amoenau.de. Im Wettbewerb unser Dorf belegt der Ort den 4. Platz. Das Bürgerhaus wird aufgestockt.
2000 Der neue Teil des Bürgerhauses wird eingeweiht. Der Abschluss der Dorferneuerung wird gefeiert. Das Märchen Rapunzel wird an zwei Wochenenden im August aufgeführt.
2002 Das Musical "Suaine - die Wasserfrau" bezaubert Amönau und weit über 5000 Zuschauer von fern und nah. Das Rapunzel und Suaine Ensemble bekommt für die hervorragenden Darbietungen den "Otto-Ubbelohde-Preis", die höchste kulturelle Auszeichnung, die der Landkreis vergibt. Bei einer Benefizveranstaltung kommen insgesamt 10000 Euro zusammen. Diese werden an die Flutopfer in Zschadraß bei Grimma übergeben. Der Beginn einer Freundschaft mit der Bevölkerung von Zschadraß. Am 20. November 2002, um 20:15 Uhr berichtete das Hessenfernsehen mit Jochen Schmidt von dieser "Katastrophenfreundschaft".
2004 Anfang des Jahres wird das Dorf vom Land auserkoren, als einziger Vertreter Hessens am europäischen Wettbewerb der Dorferneuerungsorte teilzunehmen. Die Amönauer legen sich "schwer ins Zeug" und als die Besichtigungskommission im Juni den Ort besucht, sind alle auf den Beinen, insbesondere die Abordnungen der Vereine Turmwerkstatt - Kultur im Dorf, Heimatverein und der Ortsbeirat. Der Lohn der Anstrengungen ist ein Siegerpreis in mehreren Bereichen der Dorfentwicklung. Im Großen Walsertal holt man sich im Oktober den Preis ab. Eine Katzenbande und die Macht der Magie, so lautet eine Unterzeile des neuen Musicals von Bruno Heß und Ecki Scherer, "Los Banditos" tobt im August 2004 über die riesige Kulisse am Lusthäuschen. Ein Riesenerfolg für die Turmwerkstatt-Kultur im Dorf. Über 5000 Besucher kommen an zwei Wochenenden.
2008 1000 Jahre Amönau
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 50° 54' 33" N, 08° 41' 14" O