Andrea Riccardi
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Andrea Riccardi (* 1950 in Rom) ist Historiker und Gründer der Gemeinschaft Sant'Egidio.
Riccardi ist seit 1981 ordentlicher Universitätsprofessor für Neuere Geschichte und für Geschichte des Christentums und Religionsgeschichte an der staatlichen „Universität III“ (Università degli Studi Roma Tre) in Rom (Fakultät: Lettere e Filosofia).[1] Vorher hatte er an der Universität Bari und an der Universität La Sapienza in Rom gelehrt.
Riccardi gründete 1968 als Gymnasiast die Gemeinschaft Sant'Egidio. Mit dieser christlichen Laiengemeinschaft engagiert er sich für soziale Belange, für den Frieden, die Ökumene und den interreligiösen Dialog. Ihm gelang unter anderem 1992 die Vermittlung eines Friedensvertrags für Mosambik.[2]
Für seine Friedensarbeit wurde er 2001 mit dem Notre Dame Award ausgezeichnet.[3] Er ist Mitglied des Ehrenschutzkomitees von Internationale Koordination für die Dekade für eine Kultur des Friedens und der Gewaltfreiheit für die Kinder der Welt (2001-2010). Riccardi wurde 2004 die Ehrendoktorwürde (Humane Letters) der Georgetown University (Washington DC, USA)[4] und 2005 die Ehrendoktorwürde der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Augsburg[5] verliehen. Vom Time Magazine wurde Riccardi im Jahr 2003 zu einem der „Heroes 2003 – Fighting Hate“ ernannt.[6]
Der italienische Theologe und Journalist Sandro Magister beschreibt unter Berufung auf ehemalige Mitglieder, Riccardi führe die von ihm gegründete Gemeinschaft Sant'Egidio in strenger Weise. Weiterhin bestimme er, wer zum Priester berufen sei, bzw. erteilt die Genehmigungen innerhalb der Gruppierung und der eigenen gesellschaftlichen Klasse zu Heiraten. [7]
Publikationen
- Unter dem Kreuz : geistliche Schriftlesung der vier Leidensgeschichten. EOS-Verlag, St. Ottilien 2002, ISBN 3-8306-7023-0
- Salz der Erde, Licht der Welt : Glaubenszeugnis und Christenverfolgung im 20. Jahrhundert. Herder, Freiburg im Breisgau 2002, ISBN 3-451-27421-3
- Gott hat keine Angst : die Kraft des Evangeliums in einer Welt des Wandels. Echter, Würzburg 2003, ISBN 3-429-02581-8
- Der Präventivfriede : Hoffnungen und Gedanken in einer unruhigen Welt. Echter, Würzburg 2005, ISBN 3-429-02701-2
Quellenangaben
- ↑ Università degli Studi Roma Tre: Elenco docenti di Lettere e Filosofia: Prof. Andrea Riccardi Zugriff am 6. August 2006
- ↑ Roberto Morozzo della Rocca. Mosambik. Frieden schaffen in Afrika. Würzburg 2003:Echter.
- ↑ University of Notre Dame News, Notre Dame IN (USA): Georgetown Andrea Riccardi, Sant'Egidio Community founder, to receive Notre Dame Award 13. Februar 2001
- ↑ Georgetown University, Washington DC (USA), Office of Communications: Georgetown Honors Professor Andrea Riccardi 13. Oktober 2004
- ↑ Prof. Klaus Arntz: Laudatio für Prof. Dr. Andrea Riccardi – Ehrenpromotion am Freitag, dem 17. Juni 2005 Katholisch-theologische Fakultät der Universität Augsburg, 17. Juni 2005
- ↑ Jeff Israely: Think Locally And Grow Globally Time Magazine, 20. April 2003
- ↑ Sandro Magister: Twenty-Five Years in the Community of Sant'Egidio: A Memoir, L'espresso, 15. Mai 2003. Diese Behauptungen wurden von Henning Klüver in Strenge Engel Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt, 8. September 2000, Nr. 36/2000 aufgegriffen.
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Riccardi, Andrea |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Theologe und Begründer der Gemeinschaft Sant'Egidio |
GEBURTSDATUM | 1950 |
GEBURTSORT | Rom |