Andrew Thorndike
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Andrew Thorndike (* 30. August 1909 in Frankfurt am Main; † 14. Dezember 1979 in Berlin) war für den Dokumentarfilm der DDR als Regisseur und Drehbuchautor tätig.
Nach Abitur und kaufmännischer Lehre war er ab 1931 bei der UFA beschäftigt, seit 1933 in der Werbefilm-Abteilung. Ab 1941 arbeitete er als Kulturfilm-Regisseur, u. a. für Lehrfilme für das Oberkommando der Kriegsmarine und des Heeres. Sein 1942 entstandener Kulturfilm Die Herrin des Hofes sollte „die vielseitige und verantwortungsvolle Arbeit einer Bäuerin“ zeigen, wurde aber verboten, erhielt nach starker Umgearbeitung das Prädikat „Volksbildend“ und wurde am 22. Dezember 1942 uraufgeführt. Thorndike wurde wegen des Verdachts auf „Wehrkraftzersetzung“ verhaftet und zur Wehrmacht einberufen.
In russischer Kriegsgefangenschaft wurde er Mitglied des Nationalkomitees „Freies Deutschland“ (NKFD). 1948 kehrte er nach Deutschland zurück und arbeitete seit 1949 als Regisseur beim DEFA-Studio für Wochenschau und Dokumentarfilme.
„Während der Arbeit am Projekt Stalin und das deutsche Volk wird Andrew Thorndike am 9. 4. 1953 mit einem fingierten Telegramm nach West-Berlin gelockt, wegen 'Verdachts der Beihilfe zum Landesverrat an der Bundesrepublik Deutschland' verhaftet und nach Karlsruhe gebracht. Nach internationalen Protesten gegen dieses Vorgehen wird Thorndike im Juli 1953 wieder freigelassen.“[1]
Andrew Thorndike wurde 1961 Mitglied der Akademie der Künste der DDR. 1967 gründete er den Verband der Film- und Fernsehschaffenden der DDR und war bis zu seinem Tode dessen Präsident.
1953 heiratete Andrew Thorndike in zweiter Ehe Annelie Kunigk, die er bei seinen Filmarbeiten kennen gelernt hatte. Der in den 1930er Jahren geschlossenen ersten Ehe mit seiner Frau Irma entstammen die Kinder Andrew V., Gregor, Jan und Peggy. In dritten Ehe war Thorndike mit Helga Schrader verheiratet, aus dieser Ehe stammen die Kinder Katharina und Andreas.
[Bearbeiten] Andrew Thorndikes Filme (Auswahl)
- 1949: Von Hamburg bis Stralsund
- 1949: Der durchbrochene Kreis
- 1950: Wilhelm Pieck - das Leben unseres Präsidenten
- 1950: Der Weg nach oben
- 1956: Du und mancher Kamerad (Länge: 104 min)
- 1959-1963: Das russische Wunder. 2 Teile
- 1968/1969: Du bist min. Ein deutsches Tagebuch
[Bearbeiten] Weblinks
- Lebenslauf mit drei Bildnissen bei filmportal.de
- Filmografie bei filmportral.de
- Literatur von und über Andrew Thorndike im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ CineGraph Lexikon zum deutschsprachigen Film © 1984ff edition text+kritik im Richard Boorberg Verlag, München
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Thorndike, Andrew |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Dokumentarfilmer |
| GEBURTSDATUM | 30. August 1909 |
| GEBURTSORT | Frankfurt am Main |
| STERBEDATUM | 14. Dezember 1979 |
| STERBEORT | Berlin |
