Wikipedia:Anonymität
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Viele der hier angemeldeten Benutzer sind unter einem Pseudonym unterwegs, da sie nicht ihre wahre Identität preisgeben möchten. Dennoch kann es vorkommen, dass der Klarname eines Benutzers bekannt/genannt wird.
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[Bearbeiten] Recht auf Anonymität
Das Allgemeine Persönlichkeitsrecht beinhaltet unter anderem ein Recht auf Anonymität. Dieses Recht ist disponibel, d. h. jeder kann (sofern er alt genug/einsichtsfähig ist) selbst darüber entscheiden, ob er seinen Klarnamen nennen möchte oder nicht.
[Bearbeiten] Der Benutzer gibt seinen Namen selbst preis
Soweit ein Benutzer seinen Namen in der Wikipedia preisgibt ist es unbedenklich, diesen auch zu nennen/verwenden.
[Bearbeiten] Der Benutzer möchte trotz Bekanntwerden des Namens anonym bleiben
Es gibt aber auch Grenzfälle, in denen der Name zwar genannt/bekannt wird, es jedoch trotzdem ersichtlich der Wunsch des Benutzers ist, nicht mit seinem Klarnamen angesprochen zu werden. In diesen Fällen sollte der Klarname nicht verwendet werden; theoretisch besteht sogar ein Schadensersatzanspruch des Verletzten gegenüber dem Verletzer, falls der Verletzer schuldhaft (also vorsätzlich oder auch fahrlässig) handelt und deliktsfähig ist, er also entweder das 18. Lebensjahr vollendet hat oder älter als sieben Jahre und einsichtsfähig ist. Dem Anliegen eines Benutzers, der anonym bleiben möchte, sollte jedoch bereits aus Gründen der Höflichkeit nachgekommen werden; dies ist als ungeschriebener Grundsatz der Wikiquette zu verstehen.
[Bearbeiten] Der Benutzer entscheidet sich nachträglich um
Dies gilt auch für nachträgliche Umentscheidung, wenn ein Benutzer sich also dazu entschließt, in Zukunft nicht mehr mit Klarnamen genannt werden zu wollen. Allerdings liegt es auf der Hand, dass es je nach dem zu diesem Zeitpunkt bestehenden Bekanntheits-/Verbreitungsgrad des Klarnamens schwierig werden dürfte, dies auch tatsächlich durchzusetzen. Oft kommt es auch vor, dass neue Benutzer ihren Namen kurzzeitig auf ihrer Benutzerseite stehen haben, ihn dann aber doch wieder entfernen. Sie sollten sich dabei darüber im Klaren sein, dass der Name zwar nicht mehr auf der Benutzerseite selbst, aber weiterhin in der oder den alten Versionen der Benutzerseite steht. Falls jemand den Klarnamen eines Benutzers herausfinden möchte, wäre die Benutzerseite wohl der erste Ort, an dem man danach suchen würde. Hier hilft es, sich an einen Administrator des Vertrauens zu wenden und um eine diskrete Versionslöschung zu bitten. Die auf diese Weise gelöschten Versionen sind für normale Benutzer nicht einsehbar, befinden sich aber unlöschbar in der Datenbank der Wikipedia und können jederzeit von Administratoren wiederhergestellt werden. Schließlich ist auch zu bedenken, dass Suchmaschinen unter Umständen Kopien der Benutzerseiten zwischenspeichern und diese Kopien alter Versionen auch nach Löschen des Namens (bis zu ihrer nächsten Aktualisierung) abrufbar sind.
Speziell zur Problematik der Änderung des Benutzernamens siehe Wikipedia:Benutzernamen ändern.
[Bearbeiten] Der Benutzer tritt von Anfang an pseudonym auf
In den Fällen, in denen ein Benutzer von Anfang an unter Pseudonym unterwegs ist und seinen Klarnamen in der Wikipedia auch nicht genannt hat, ist es natürlich erst recht tabu, den Benutzer zu „outen“.
[Bearbeiten] Fälle, in denen sich die Benutzeridentität erschließen lässt
Rechtlich problematisch sind die Fälle, in denen ein Benutzer innerhalb oder außerhalb der Wikipedia selbst quantitativ oder qualitativ hinreichende Hinweise gibt, die es ermöglichen, sich seine Identität zu erschließen. Falls die Verbindung von Klarname und Pseudonym unmittelbar erfolgt, könnte dies bereits als Namensbekanntgabe interpretiert werden. Eine Nennung des Namens würde dann keine Rechtsverletzung darstellen. Falls die Verbindung nur mittelbar erfolgt, läge zwar eine Rechtsverletzung vor, den Verletzten könnte aber ein Mitverschulden treffen.
Letztlich ist die rechtliche Einordnung jedoch nachrangig. Auch in solchen Fällen ist die Wikiquette zu beachten und auf die Nennung des Klarnamens zu verzichten.
[Bearbeiten] Ausnahmen
Trotz des Auftretens eines Benutzers unter Pseudonym kann es jedoch vorkommen, dass ein berechtigtes Interesse an der Aufdeckung seiner Identität besteht. Falls ein hinreichender Verdacht/hinreichende Beweise über die Identität eines Benutzers vorliegen und das Interesse der Wikipedia-Gemeinschaft an der Aufdeckung der Identität das Anonymitätsinteresse des Betroffenen überwiegt, ist es zulässig, dessen Identität aufzudecken. Unberührt hiervon bleiben Checkuser-Anfragen, für die jedoch ähnliches gilt.
Ein solch überwiegendes Interesse der Wikipedia-Gemeinschaft kann etwa bei bekannten Forentrollen der Fall sein, die ganz offensichtlich lediglich zu Zwecken, die der Gemeinschaft abträglich sind, in der Wikipedia „mitarbeiten“, wenn davon auszugehen ist, dass die Aufdeckung der Identität geeignet ist, die von ihm ausgehende schädigende Wirkung zu unterbinden oder doch zumindest zu schmälern und andere (mildere) Mittel bereits erfolglos ausgeschöpft wurden.
[Bearbeiten] Konsequenzen bei Verstößen
Benutzer, die gegen den mutmaßlichen oder bekannten Willen eines anderen Benutzers dessen Klarnamen offenbaren, müssen damit rechnen gesperrt zu werden, unter Umständen zeitlich unbegrenzt.
Sollte dies einen Benutzer nicht davon abhalten, auch weiterhin den Namen des betroffenen Benutzers preiszugeben, so ist ein rechtliches Vorgehen in Gestalt einer Unterlassungs- oder Schadenersatzklage in Betracht zu ziehen, was jedoch in der Hand des Verletzten liegt.
Erheblich leichter ist ein solches Vorgehen, wenn neben der Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts beispielsweise auch Ehrverletzungsdelikte (§§ 185 ff. StGB) begangen wurden: In diesen Fällen kann direkt ein Strafantrag bei der Staatsanwaltschaft gestellt werden, die das Verfahren dann sofort nach § 153 StPO einstellen kann oder wenigstens die Identität des Beschuldigten ermittelt, bevor sie den Anzeigenden auf den Privatklageweg (§§ 374 ff. StPO) verweist.
[Bearbeiten] Fazit
Das „Outing“ eines Benutzers gegen dessen Willen kostet auf beiden Seiten Zeit und Nerven, gegebenenfalls auch Geld – verlieren werden letztendlich beide. Wer sich vorher über die Konsequenzen im Klaren ist, lässt es am besten erst gar nicht so weit kommen.
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