Antigenpräsentierende Zelle
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Zu den Antigenpräsentierenden Zellen gehören:
[Bearbeiten] Zellen des Monozyten-Makrophagen-Systems
Die Zellen des Monozyten-Makrophagen-Systems (MMS) oder Mononukleär-phagozytierendes System (MPS) gehören dem retikulohistiozytären System (RHS) [veraltet retikuloendotheliales System (RES)] an.
Zu den Zellen des MMS gehören u. a. die Kupffer-Sternzellen der Leber (die größte Makrophagen-Population des Körpers), die Alveolarmakrophagen der Lunge und die Hofbauer-Zellen der Plazenta.
Makrophagen phagozytieren mittels Makropinozytose lösliche, partikuläre Bestandteile und über Muster-erkennungs-Rezeptoren (eng. pattern-recognition receptors, PRR) Erreger, die bestimmte repititive molekulare Strukturen tragen. Diese phagozytierten und im Phagolysosom prozessierten Organismen werden auf MHC II-Molekülen den T-Helferzellen präsentiert. Ihre Aufgabe ist das Fressen von fremden Organismen, die Säuberung einer Infektionsstelle und das Remodelling des Gewebes nach einer Infektion.
[Bearbeiten] Dendritische Zellen
Die Dendritischen Zellen (DC, v. a. Langerhans-Zellen der Haut und DC der Schleimhäute) phagozytieren auf dem gleichen Wege wie die Makrophagen. Im Unterschied zu diesen, sind die DC jedoch nicht ortsständig sondern ziehen nach der Phagozytose ihre Zytoplasma-Ausläufer (enthalten typischerweise das Protein Langerin) ein und wandern in den regionalen Lymphknoten ab. Hier präsentieren sie die Peptide, die aus den gefressenen Erregern stammen, den T-Helferzellen und aktivieren diese. Die Forschungen über Dentritische Zellen sind noch längst nicht abgeschlossen, hier stellt sich die Frage nach ihrer Aufgabe von oraler Toleranz-Entwicklung im Magen-Darm-Trakt.
[Bearbeiten] B-Zellen
B-Zellen sind ebenfalls zur Phagozytose befähigt. Diese wird eingeleitet durch eine Kreuzvernetzung von Membranständigen Immunglobulin-Rezeptoren. Die Antigenpräsentation auf MHC II dient hier der Überprüfung durch T-Helferzellen. T-Helferzellen sind durch die Toleranz-Entwicklung sehr gut in der Lage, körpereigen von körperfremd zu unterscheiden. B-Zellen besitzen ein sehr großes Repertoire (109) an verschiedenen Antigen-Bindungs-Regionen (jede einzelne B-Zelle des Körpers unterscheidet sich in der Bindungsspezifität von denen aller anderen B-Zellen). Jedoch ist die Prüfung auf Selbsttoleranz der B-Zellen nicht so streng, wie die der T-Helferzellen. Durch die Antigen-Präsentation an die T-Helferzellen erhalten die B-Zellen nun sozusagen die Erlaubnis, gegen das erkannte Antigen lösliche Antikörper in großen Mengen herzustellen. Sie werden somit aktiviert.