Asbach Uralt
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Asbach Uralt ist der Markenname des ältesten deutschen Weinbrands, benannt nach dem Firmeninhaber Hugo Asbach, der 1892 in Rüdesheim am Rhein eine "Export-Compagnie für deutschen Cognac" gründete. Das Unternehmen Asbach gehört heute zu Underberg.
Asbach war von Beruf Destillateur und hatte einige Zeit in Frankreich gelebt, ehe er sich in Deutschland selbstständig machte. Sein Ziel war es, deutschen Cognac herzustellen, der den französischen Produkten gleichwertig ist. Die Produkte werden zunächst als "Rüdesheimer Cognac" auf den Markt gebracht. Die Firma ist anfangs ein Familienbetrieb, ehe 1905 der Weinhändler Albert Sturm als Teilhaber eintritt; der Firmenname ist nun "Großetablissement der Cognac-Industrie Asbach & Co". 1907 erfindet Asbach den Begriff Weinbrand als deutsche Bezeichnung für Cognac und lässt ihn ebenso wie den Namen Asbach uralt als Warenzeichen beim Patentamt eintragen, wobei uralt für lange Reifezeit des Weines stand. Asbach benutzt den Begriff "Weinbrand" zunächst nur zusätzlich, da der Begriff den Verbrauchern ja noch unbekannt ist und spricht von "Weinbrand-Cognac". Noch vor dem 1. Weltkrieg ist in Anzeigen von "altem deutschem Cognac" die Rede.
Doch nach dem Weltkrieg untersagt der Versailler Vertrag den deutschen Herstellern ausdrücklich, weiterhin die Bezeichnung Cognac zu verwenden. Damit wird Weinbrand in Deutschland zum allgemeinen Begriff. 1923 wird er in das deutsche Weingesetz aufgenommen. 1924 erfindet Asbach dann als neues Produkt die Weinbrand-Pralinen mit Alkoholfüllung, die vor allem für weibliche Kunden gedacht sind, die sonst keinen Weinbrand trinken würden. Die Pralinen werden jedoch auch von Männern bald akzeptiert. Im Jahr 1937 wurde der Werbeslogan Im Asbach-Uralt ist der Geist des Weines erfunden, der bis heute benutzt wird.
Hugo Asbach stirbt 1936, und seine beiden Söhne Hermann und Rudolf sowie Franz Boltendahl übernehmen die Firmenleitung.
Als Folge des 2. Weltkrieges muss die Asbach-Produktion 1943 eingestellt werden; sie wird erst 1950 wieder aufgenommen. In den 1950er Jahren wirbt das Unternehmen auch im Fernsehen mit dem Spruch "Wenn einem so viel Gutes widerfährt - das ist schon einen Asbach Uralt wert", der ebenfalls jahrzehntelang unverändert blieb.
In den 1980er Jahren sinken die Umsatzzahlen, 1991 verkauft die Familie das Unternehmen an die britische Firma United Distillers, eine Tochter des Guinness-Konzerns. 1999 geht Asbach dann jeweils zu 50 Prozent an Underberg und das niederländische Unternehmen Bols Royal, das heute zu Remy Cointreau gehört. 2002 übernahm Underberg dann Asbach komplett. Im Jahr 2001 wurde allein in Deutschland 5,4 Millionen Flaschen Asbach verkauft. Aktuelle Umsatzzahlen liegen nicht vor.
Seit 2002 hat Asbach Uralt von den Lesern des Reader's Digest im Bereich Spirituosen jedes Jahr die Auszeichnung Most trustet Brand (vertrauenswürdigste Marke) zuerkannt bekommen.
Der Name Asbach uralt ist in Deutschland so bekannt, dass der Begriff "Asbach" zu einem Synonym für "uralt" geworden ist. Der Begriff wird gern in humorig-ironischer Weise angewandt ("Das Auto ist doch asbach-uralt").