Benutzer:Bar Nerb/Sinn machen
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Die Formulierung, dass etwas Sinn machen könne, ist ein grammatikalischer und syntaktischer bzw. semantischer Fehler sowie ein typisches Beispiel für das Eindringen von Anglizismen nicht nur in den deutschen Wortschatz, sondern auch in die deutsche Grammatik. „Es macht (keinen) Sinn“ ist die wörtliche, aber falsche Übersetzung des englischen “it makes sense” bzw. “it doesn't make sense”. Das Substantiv Sinn drückt jedoch im Deutschen eine Eigenschaft aus, die vorhanden ist, aber nicht geschaffen werden kann, vergleichbar mit Länge/Höhe/Breite oder Farbe. Im Gegensatz zu Eigenschaften wie Ton oder Freunde ist Sinn Wesensinhalt, der auch nicht abgegeben werden kann. Sinn ist aber auch eine logische Konsequenz, die sich ergibt, aus sich selbst und von sich selbst. Sinn kann daher nur etwas haben, nicht jedoch machen oder geschaffen werden. Der vorhandene wesenseigene Sinn macht sich zwar nicht bzw. wird nicht gemacht, kann sich aber verändern bzw. verändert (z. B. entstellt) werden. So wie sich ein Sinn ergeben kann, so kann er auch gegeben werden (nicht jedoch abgegeben – selbst im Englischen würde der Satz “it does not give sense” keinen Sinn ergeben). Die korrekte Entsprechung zum englischen “make sense” ist daher „(einen) Sinn haben“ bzw. „(einen) Sinn ergeben“.
Als Ursache für diese Fehlverwendung wird der teilweise exzessive Gebrauch des Modeslangs Denglisch angesehen, der eine Mischung aus Deutsch und Englisch darstellt. Ebenso wie ins Deutsche ist der make-sense-Fehler auch ins Spanische eingedrungen. Zumindest im Südwesten der USA und im angrenzenden Mexiko konkurriert "no hacer sentido" bereits mit "no tener sentido", siehe auch Spanglish. Weblinks |