Behaghelsche Gesetze
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Behaghelschen Gesetze beschreiben Grundprinzipien der Stellung von Worten und Satzgliedern im Satz. Sie wurden von dem deutschen Linguisten Otto Behaghel im letzten Band seines vierbändigen Werks Deutsche Syntax: Eine geschichtliche Darstellung (erschienen 1923-1932) formuliert.
Es handelt sich dabei um folgende, sprachübergreifende Grundsätze:
- Geistig eng Zusammengehöriges wird auch eng zusammengestellt. (Erstes Behaghelsches Gesetz)
- Das Unwichtigere (dem Hörer schon Bekannte) steht vor dem Wichtigen. (Zweites Behaghelsches Gesetz)
- Das unterscheidende Satzglied geht dem unterschiedenen voraus.
- Von zwei Satzgliedern geht, wenn möglich, das kürzere dem längeren voraus. (Gesetz der wachsenden Glieder)
Mit sprachlichen Mitteln wird so gesichert, dass sich die dem Sprecher wichtigen Aussagen im Gedächtnis des Hörers festsetzen, indem sie sich am Ende des Satzes befinden.
Aus den Behaghelschen Gesetzen entwickelten sich die späteren Theorien zum sprachlichen Fokus (Thema vs. Rhema; Topic vs. Comment).