Bernina Nähmaschinenfabrik
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Im Jahre 1893 wurde die erste Hohlsaummaschine von Fritz Gegauf, dem Gründer der Bernina Nähmaschinenfabrik in Steckborn (Schweiz), erfunden. Dies war ein wichtiger Schritt in der Nähmaschinenindustrie.
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[Bearbeiten] Geschichte
Früher bedeutete das Herstellen eines Hohlsaumes mühsame Arbeit. So versuchte Karl Friedrich Gegauf aus Steckborn eine Hohlsaummaschine zu erfinden. Er hatte im alten Kloster Steckborn mit einigen Mitarbeitern eine Stickerei eingerichtet. Er selbst jedoch stickte nicht viel. Sein Ziel war es eine Maschine auf den Markt zu bringen, mit der das Nähen eines Hohlsaumes einfacher wurde. 1895 wurde die Werkstatt durch einen Brand zerstört. Glücklicherweise konnte der Prototyp der Hohlsaummaschine gerettet werden. Karl Friedrich Gegauf richtete die Werkstatt in einer alten Scheune neu ein. Nun stand aber nicht mehr die Stickerei im Mittelpunkt, sondern das Bauen der Hohlsaummaschine. Die Hohlsaummaschinen wurden weiter ins Ausland verkauft. Der Name Gegauf wurde so bekannt, dass die mechanische Herstellung von Hohlsäumen fortan nur noch „gegaufen“ genannt wurde. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges gingen die Einnahmen stark zurück. Die Bernina durfte die Hohlsaummaschinen nicht mehr ins Ausland liefern. Ein tragisches Ereignis stoppte die Produktion: 1917 starb Georg Gegauf, der mit seinem Bruder die Firma leitete. Später errichtete Karl Friedrich Gegauf eine neue Werkstatt, kurz nach dem Krieg konnte die Produktion wieder aufgenommen werden.
[Bearbeiten] Die Kunstseidenfabrik
Ende der 20er-Jahre schlich sich die Kunstseide in die Textilindustrie ein, welche für Hohlsäume nicht geeignet war. Im Feldbachareal von Steckborn wurde 1923 eine Kunstseidenfabrik errichtet. Für Karl Friedrich war das zunächst kein Nachteil, bei einer Besichtigung der Fabrik überlegte er sich, wie einige Arbeiten mit Maschinen erledigt werden könnten. Zum Beispiel das Fitzen (Unterbinden der Garnstrange). Er begann sofort Pläne für eine Fitzmaschine zu entwerfen. Die Werkstatt wurde für den Bau der neuen Fitzmaschine eingerichtet. Kurz bevor aber die erste Maschine hergestellt werden konnte, starb Karl Friedrich Gegauf. Seine Söhne Fritz und Gustav übernahmen das Unternehmen. Als die Nachfragen nach den Fitzmaschinen nachliess, liess sich Fritz Gegauf etwas Neues einfallen.
[Bearbeiten] Die Bernina-Nähmaschine
Anfangs der 30er-Jahre wurden jährlich um die 20000 Nähmaschinen in der Schweiz aus Deutschland und Grossbritannien eingeführt. Fritz Gegauf fragte sich, warum Nähmaschinen nicht in Steckborn gebaut wurden? Er entwickelte mit einem Nähmaschinenspezialisten eine Haushaltsnähmaschine. Es wurde eine einfache Qualitätsmaschine. Der Entscheid für die Haushaltsnähmaschine lohnte sich: Jahr für Jahr wurden neuere Modelle gebaut. 1980 starb Fritz Gegauf, seine Tochter Odette Ueltschi übernahm das Unternehmen. 1986 entstand die erste vollelektronische Nähmaschine. 1990 wurde eine Fabrik für die Herstellung der Nähmaschinenteile in Thailand gebaut. Wenige Jahre später begann die Generation der Nähcomputer. Es entstanden immer weitere noch höher entwickelte Modelle. In den Jahren 2002 bis heute wurden innovative Systeme erfolgreich in den Märkten eingeführt.
[Bearbeiten] Zahlen und Fakten
Heute zählt die Bernina Nähmaschinenfabrik ca. 360 Mitarbeiter in Steckborn (Schweiz) Weltweit sind über 1'000 MitarbeiterInnen bei Fritz Gegauf AG angestellt.
Die Fritz Gegauf AG wurde nun in BERNINA International AG umgetauft.