Bewegungsstall

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Der Bewegungsstall ist die derzeit tierfreundlichste Haltungsform für Pferde. Sie wurde aus dem Laufstall (Viehwirtschaft) entwickelt und weist dessen Merkmale auf.

Der große Unterschied besteht jedoch darin, dass das Herzstück eines Bewegungsstalles eine computergesteuerte Kraftfutterstation ist. Im Futtercomputer wird für jedes Pferd eine entsprechende Futtermenge eingegeben. Diese Tagesrationen können nun die Pferde in der Station in kleinen Portionen z. B. von Hafer, Gerste, Mais oder Mischfutter (z. B. Pellets), gleichmäßig über den ganzen Tag verteilt, vom Computer „abrufen“. Dazu tragen sie einen Transponder (als Knopf am Halfter oder Implantat im Halsmuskel), der über eine Antenne dem Computer anzeigt, welches Pferd gerade in der Station weilt. Über den Computer kann man nun vorgeben, dass die Tagesration auf z. B. 24 Stunden pro Tag aufgeteilt wird, so dass die Pferde, theoretisch, ihre zugewiesene Tagesration (und die ist ja pro Pferd unterschiedlich vorzugeben) mindestens 24 mal am Tag abholen bzw. „abrufen“ (daher spricht man auch von „Abruffütterung“) können. Dieses sehr häufige Anlocken der Pferde zur Kraftfutterstation hin war der Schlüssel zur Entwicklung des Bewegungsstalles.

Die Futterstation wurde nämlich nun so gestaltet, dass die Pferde auf der einen Seite die Station betreten konnten, auf der anderen Seite sie aber verlassen mussten, wenn kein Futter mehr ausgegeben wurde.

Wenn man nun den Weg (z.B. durch einen entsprechenden Zaun) bis zum neuerlichen Besuch der Station sehr weit auslegte, konnte man zwangsläufig für das Pferd einen großen Streckenradius festlegen und durch den häufigen Besuch der Futterstation tatsächlich eine „ständige Bewegung“ in den Pferdestall hineinbringen.

Der „Bewegungsstall“ war geschaffen und setzte sich seit den 80er-Jahren ständig mehr und mehr durch.