Biogenes Sediment
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Biogene Sedimente bezeichnet die Geologie die - bereits mehr oder weniger verfestigten - Ablagerungen, die durch abgestorbene Pflanzenteile entstehen. Durch Überlagerung mit Sand- oder Tonschichten können die Pflanzenreste vom Sauerstoff der Luft abgeschnitten und durch Druck und Temperaturerhöhung einer chemischen und mechanischen Veränderung unterworfen werden (siehe auch Inkohlung).
Das Sediment mit dem geringsten Alter und der geringsten Dichte ist der Torf. Er entsteht unter der Oberfläche von sog. Hochmooren, während dieses darüber weiterwächst und sein Niveau angehoben wird. Wegen Nährstoffmangels können hier nur ombotrophe Pflanzen gedeihen, die mit den Nährstoffen des Regens auskommen können. Der Torf wird u.a. im Gartenbau zur Bodenverbesserung (Auflockerung, Vergrößerung der Porosität) verwendet - siehe Torfstich.
Wird ein reifer (dunkler) Torf durch eine mächtigere Gesteinsschicht überlagert, kann nach Jahrmillionen durch Druck und Hitze Braunkohle entstehen. Sie ist wirtschaftlich - neben der noch älteren (meist tiefer gelagerten) Steinkohle der wichtigste biogene Rohstoff der Erdkruste.
Wieweit auch Kalkgesteine zu den biogenen Sedimenten gezählt werden, hängt von ihrer Entstehung ab. Sie kann aus Kleinlebewesen und auf chemischem Wege erfolgen. Die mengenmäßig größte Bedeutung hat die Kalk-Ablagerung aus Calcit-bildendem Plankton - insbesondere von Kalkalgen. Aus ihr können im Zuge von Gebirgsbildungen bis zu Kilometer-mächtige Gesteinsschichten aus dem Meer emporgehoben bzw. verfaltet werden. Kalkgesteine sind häufig stark geschichtet, was auf Sedimentations- und Klimazyklen während ihrer Bildung zusammenhängt und Bankung genannt wird. Kalkformationen mit deutlich erkennbaren Fossilien werden häufig nach diesen benannt, z. B. der Crinoiden. und der Trochitenkalk aus den Skelettresten von Stachelhäutern.