Blattlinie
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Die Blattlinie ist die gemäß österreichischem Mediengesetz in Zeitungen und Zeitschriften schriftlich fixierte allgemeine Ausrichtung.
Die Blattlinie ist somit etwa eine redaktionelle Präambel, sie gibt den "geistigen Überbau" eines Printmediums wieder. Sie bestimmt, welche moralischen und weltanschaulichen Positionen in den Kommentarspalten der Zeitung vertreten werden.
Die Blattlinie wird meist im Impressum angeführt.
Das ORF-Gesetz legt fest, dass sich Werbung für periodische Druckwerke im ORF auf den Titel und die Blattlinie beschränken muss. Diese Beschränkung wird von einigen (Boulevard-)Medien umgangen, indem sie die Themen potentieller Exklusivstorys prophylaktisch in der Blattlinie veröffentlichen. Derartige Zusätze sind etwa "Berichte über Wellness, Kosmetik, Mode, Diäten, Erotik, Feng-Shui, Massagen, Sex, ..." oder "Interviews mit Jennifer Lopez, Veronica Ferres, Dagmar Koller, ..." oder "saisonale Schwerpunkte wie Frühling, Sommer, Herbst und Winter" (Originalzitate).
[Bearbeiten] Beispiele für Blattlinien
- Der Standard
- Online-Ausgabe des Standard (derStandard.at)
- derStandard.at ist ein liberales Online-Medium. Es ist unabhängig von politischen Parteien, Institutionen und Interessengruppen und wendet sich an alle Leser, die hohe Ansprüche an eine gründliche und umfassende Berichterstattung sowie an eine fundierte, sachgerechte Kommentierung auf den Gebieten von Wirtschaft, Politik, Kultur und Gesellschaft stellen.
- KURIER
- Der KURIER ist eine unabhängige österreichische Tageszeitung. Die Redaktion hält sich daher von allen direkten und indirekten Einflüssen politischer Parteien und Interessensgruppen frei.
- Der KURIER setzt sich vorbehaltslos für die Integrität, Eigenstaatlichkeit und den föderalistischen Aufbau der Republik Österreich und deren konstruktiven Beitrag zum europäischen Einigungsprozess ein.
- Der KURIER bekennt sich zur parlamentarischen Demokratie und zum Rechtsstaat. Er bekämpft konstruktiv Missstände im demokratischen Leben.
- Der KURIER betrachtet sich als Instrument der demokratischen Meinungsbildung im Sinne einer umfassenden Informationsfreiheit.
- Der KURIER tritt für größtmögliche Freiheit der Staatsbürger im Rahmen der Gesetze ein. Er bejaht daher eine freie Gesellschaftsordnung und ihre geordnete Weiterentwicklung, die jeden Extremismus ausschließt.
- Der KURIER unterstützt Idee und System der Sozialen Marktwirtschaft unter Berücksichtigung der Ökologie.
- Richtschnur seiner publizistischen Tätigkeit ist die Vertiefung der Toleranz in allen Lebensbereichen, die Verteidigung der Gewissensfreiheit und die Achtung vor allen Glaubens- und Religionsgemeinschaften.
- Die Presse
- Die Presse vertritt in Unabhängigkeit von den politischen Parteien bürgerlich-liberale Auffassungen auf einem gehobenen Niveau. Sie tritt für die parlamentarische Demokratie auf der Grundlage des Mehrparteiensystems und die Rechtsstaatlichkeit ein.
- Die Presse bekennt sich zu den Grundsätzen der sozialen Gerechtigkeit bei Aufrechterhaltung der Eigenverantwortlichkeit des Staatsbürgers, zur Wahrung des privaten Eigentums unter Beachtung seiner Verpflichtungen gegenüber der Gesellschaft, zu den Grundsätzen der sozialen Marktwirtschaft, zur freien unternehmerischen Initiative und zum Leistungswettbewerb.
- Sie verteidigt die Grundfreiheiten und Menschenrechte und bekämpft alle Bestrebungen, die geeignet sind, diese Freiheiten und Rechte oder die demokratische rechtsstaatliche Gesellschaftsordnung zu gefährden.
- Die Presse betrachtet es als journalistische Standespflicht, ihre Leser objektiv und so vollständig wie nur möglich über alle Ereignisse von allgemeinem Interesse zu informieren. Stellung zu nehmen und Kritik zu üben wird von der Tageszeitung Die Presse als ihre Aufgabe und ihr unveräußerliches Recht angesehen.
- Die Wiener Zeitung erfüllt eine doppelte Aufgabe:
- Erstens, als amtliches Veröffentlichungsorgan der Republik Österreich mit Kundmachungen, Stellenausschreibungen, Anbotsausschreibungen, Veröffentlichung von Konkursen und Ausgleichen, Aufgeboten, Feilbietungen, Zusammenschlüssen und dem Firmenbuch. Weiters mit Verlautbarungen der Landesregierungen, Gemeinde- und Bürgermeisterämtern und Rechtsanwaltskammern, mit Veröffentlichung von Vereinsauflösungen, Gläubigeraufrufen und Bilanzen, mit Bekanntgaben von Aufsichtsratsveränderungen, Verlosungen, Ziehungslisten, ÖNORMEN, Anleihen, Staatswappenverleihung u.a.
- Und zweitens als überparteiliche Tageszeitung mit Berichterstattung und Stellungnahmen zu den wichtigsten politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Ereignissen und Entwicklungsprozessen sowie einer ausführlichen Darstellung des parlamentarischen Geschehens. Dabei stehen stets die Interessen der Republik Österreich im Vordergrund.