Blaufarbenwerk Hasserode
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Das Blaufarbenwerk Hasserode war ein Werk zur Herstellung von blauer Glasfarbe im Ortsteil Hasserode der Stadt Wernigerode im Harz.
[Bearbeiten] Geschichte
1683 wird erstmals eine Farbenmühle in Hasserode erwähnt, 1698 werden eine alte und eine neue Farbenmühle genannt.
Nachdem bereits 1733 ein Kostenanschlag von 1919 Taler für den Bau eines neuen Blaufarbenwerkes aufgestellt worden ist, erfolgte die Realisierung dieses Baues vermutlich 1737 durch Christoph Adolf Dingelstedt aus Wernigerode. Dingelstedt fiel der Absatz der Farbenprodukte jedoch schwer, was aus einem Bericht von 1739 hervorgeht. Er musste sich daher nach Mitinteressenten umsehen.
Diese verkauften das Werk an den Hamburger Kaufmann Lotz (auch Loos geschrieben). Unmittelbar noch 1777 oder kurz darauf verkaufte Lotz das Werk an den Kirchenrat Cipten in Berlin, der es jedoch bereits 1778 an die Oberkammerrätin Waitz Freiin von Eschen in Berlin veräußerte. 1859 kam die Farbproduktion völlig zum Erliegen. Im Frühjahr 1864 kaufte der Sägemühlenbesitzer Heinrich Christian Jacob Niewerth die bauligen Anlagen und Grundstücke. Er baute sie noch im gleichen Jahr zu einer Holzschleiferei um, die sich jedoch nicht bewährte und in eine Sägemehlmühle umgewandelt wurde und 1866 in eine Sägemühle umgebaut worden. Die später sogenannte Obermühle wurde 1883 gemeinsam mit dem benachbarten Hotel Steinerne Renne und nochmals 1908 ein Raub der Flammen.
Der Gebäudekomplex wird heute als Gemeindezentrum Arche der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Wernigerode genutzt.
Koordinaten: 51° 49' N, 10° 44' O51° 49' N, 10° 44' O