BMW R 26
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Das Modell R 26 ist ein von BMW von 1955 bis 1960 hergestelltes Einzylinder-Motorrad.
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[Bearbeiten] Vorgängerversion
Der Vorgänger der R 26 war das Modell R 25/3 mit 9 kW, Teleskopgabel und Geradweg-Hinterradfederung. Von dieser unterscheidet sich die ab 1955 gebaute R 26 durch den Motor höherer Leistung und einen Vollschwingenrahmen. Nachteilig war das hohe Gewicht der Maschine, verglichen mit der doch etwas schwächlichen Leistung. Jedoch ist Solidität ein Trumpf der R 26.
[Bearbeiten] Konstruktionsmerkmale
Der Rahmen ist aus Stahlrohr geschweißt mit seitlich angebrachten Kugelköpfen für den Seitenwagen-Betrieb. Der LS 200 oder der S 250 von Steib war ein passender Seitenwagen, der aber eine spezielle Zahnradübersetzung des Kardanantriebes erfordert. Der Motorblock ist wie das Getriebe aus Aluminiumguss. Die BMW R 26 hat Gummibuchsen an zwei Steckachsen zur Lagerung des Motors. Der Auspufftopf ist elastisch gelagert, um Vibrationen vom Rahmen abzuhalten.
[Bearbeiten] Motor
Der Motor ist wie beim Vorgängermodell R 25/3 ein längslaufender Einzylinder Viertakt-Motor mit seitlicher Nockenwelle und außen neben dem Zylinder in verchromten Schutzrohren geführten Stößelstangen. Diese bedienen die im Zylinderkopf befindlichen Kipphebel, die ihrerseits die hängenden Ventile betätigen (OHV-Motor). Die Kipphebel sind wie das Pleuellager in Bronzebuchsen gelagert. Die Nockenwelle wird über eine im Ölbad laufende Kette einfacher Breite von der Kurbelwelle aus angetrieben. Die Ölpumpe befindet sich hinter dem vorderen Gehäusedeckel; sie ist als einfache Zahnradpumpe ausgebildet, die über einen Schneckentrieb (Untersetzung) von der Nockenwelle angetrieben wird.
Auf dem vorderen Kurbelwellenstumpf sitzt hinter dem Stahlblech-Deckel die spritzwasserdicht gekapselte Gleichstrom-Lichtmaschine. Auf dem hinteren Kurbelwellenstumpf sitzt die schwere Schwungscheibe (mit im Schauloch einsehbarer Zündeinstellmarkierung), die die Einscheibentrockenkupplung aufnimmt. Die Kupplung wird mit Axiallager über eine Druckstange betätigt, die durch die hohle Getriebehauptwelle verläuft.
Der Vergaser ist ein 26er Bing-Schwimmerkammervergaser mit konischer Nadel im Rundschieber. Der Luftfilter befindet sich auf dem rechten Seitendeckel. Es handelt sich um einen Nassluftfilter, dessen Sieb bei Verschmutzung gewaschen und mit Öl benetzt wird. Unter dem linken Seitendeckel steckt die Elektrik und die Bleibatterie.
[Bearbeiten] Antrieb
Der Antriebsstrang hat am Getriebeausgang ein winkelbewegliches Drehmoment-Übertragungselement (Kardangelenk). Dazu ist eine elastomere Vierlochscheibe (Hardyscheibe) am Zweifingerflansch des Getriebes aufgeschoben, die das Drehmoment der Getriebeausgangswelle auf die Zweifingeraufnahme der Kardanwelle überträgt. Eine Alu-Kappe umschließt die Hardyscheibe. Die Kardanwelle zum Hinterrad läuft trocken im Stahlrohr der Hinterrad-Schwinge, die am Ende das Winkelgetriebe, einen Alugusskorpus mit Hypoidverzahnung (90° Umlenkung), aufnimmt. Dadurch ist der gesamte Antriebsstrang gegen Verschmutzungen und Feuchtigkeit gekapselt. Die Hypoidzahnräder des Umlenkgetriebes laufen in einem speziellen Schwergetriebeöl für hohe Flankenpressungen (Hypoidöl).
[Bearbeiten] Bau-Ende
Abgelöst wurde die R 26 im Jahr 1960 durch das Modell BMW R 27, wiederum mit leistungsgesteigertem Motor (13kW/18 PS) und einer komplett neu konzipierten elastischen Aufhängung der Motor-Getriebe-Einheit.
[Bearbeiten] BMW als Behördenmotorrad
Das Modell R 26 wurde auch in der Bundeswehr in Bundeswehr-Standard-Lackierung, beim Roten Kreuz in cremefarbener Lackierung und bei den Polizei-Behörden in Polizeigrün (dem alten dunklen Polizeigrün) beschafft, zumeist zu Ausbildungszwecken. Zehntausende von Soldaten der 1960er und 1970er Jahre erlernten das Motorrad-Fahren auf R 26 und R 27.
Siehe auch den übergreifenden Artikel Vollschwingen-BMW und zum Nachfolgemodell BMW R 27.
Interessant sind die Farboptionen der Maschine; schwarz, rot, blau, weiß, z. T. sogar zweifarbig, immer mit zwei umlaufenden, verschieden dicken handlackierten, in der Regel weißen, Zierlinien. Die originale Farbgebung war zumeist schwarz mit weißer Linierung, bzw. seltener weiß mit schwarzer Linierung. Rot soll optional mit schwarzer oder mit weißer Linierung verkauft worden sein.
[Bearbeiten] Technische Daten
R 26 | |
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Bauart | Einzylinder mit Kardan |
Motor | Viertakter OHV |
Bauzeit | 1955/1956-1960 |
Stückzahl | 30.236 |
Bohrung (mm) | 68 |
Hub (mm) | 68 |
Hubraum (cm³) | 247 |
Leistung (kW/PS) | 11 / 15 |
Verbrauch ca. (cL/km) | 3,3 |
Vmax (km/h) | 128 / mit Seitenwagen 90 |
Fahrzeugleermasse (kg) | 158 |
Gesamtgewicht (kg) | 325 / mit Seitenwagen 480 |
Tankinhalt (L) | 15 |