Boitiner Steintanz
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Der Boitiner Steintanz ist eine prähistorische Kult- und Begräbnisstätte in einem Wald zwischen Boitin (einem Ortsteil von Tarnow) und Dreetz (bei Bützow in Mecklenburg-Vorpommern). Die im Volksmund Steintanz genannte Anlage besteht aus drei nebeneinander angeordneten Steinkreisen und einem vierten, etwas abseits gelegenen Steinkreis mit insgesamt 30 bis zu etwa 1,6 Meter hohen Menhiren, die auf der Lichtung stehen. Der Hauptstein des großen Kreises, die so genannte Brautlade, hat 13 (11 sichtbar) quadratisch geformte Löcher an der Innenseite, die allerdings neuzeitlichen Ursprungs sind. Heute führt ein ausgeschilderter Weg dort hin. Über das Alter der Anlage lassen sich nur Schätzungen anstellen, Funde aus der Eisenzeit können auch auf nachträgliche Bestattungen hinweisen.
[Bearbeiten] Sage
Eine Sage rankt sich um die Entstehung der Steinkreise. Im Dorf Dreetz fand vor langer Zeit eine prächtige Bauernhochzeit statt. Alle Anwesenden waren vergnügt, lustig und die Feier war in vollem Gange. Einige Bauern kamen in ihrem Übermut auf den Gedanken, mit Lebensmitteln, wie Broten, Kuchen und Würsten zu kegeln. Ein Geist in der Gestalt eines alten Mannes, der beim Fest plötzlich auftauchte, forderte sie auf, diesen Frevel zu beenden. Die Bauern verspotteten den alten Mann und hörten nicht auf ihn. Als Bestrafung wurden darauf hin alle Teilnehmer des Festes in Steine verwandelt (Großer Steintanz). Auch der Brautschatz (Brautlade) blieb nicht von der Verwandlung verschont.
Ein Schäfer und sein Hund hüteten in der Nähe eine Herde Schafe. Er hatte dem Geschehen zugeschaut, sich aber nicht am Kegeln beteiligt. Der alte Mann forderte ihn auf, sofort mit seinen Schafen zu entfliehen und dabei nicht zurück zusehen. Der Schäfer befolgte den Rat. Als er schon etwas vom Festplatz entfernt war, wurde er doch zu neugierig. Damit er das Verbot nicht brechen musste, dreht er sich nicht um, sondern bückte sich und sah zwischen seine Beine hindurch. In diesem Augenblick wurden er, sein Hund und die Herde auch zu Steinen (Kleiner Steintanz).
In der Johannisnacht (24. Juni) soll aus dem 13. Loch der Brautlade ein roter Faden heraushängen. Ein Jüngling, der mutig genug ist, den Faden herauszuziehen, kann damit alle erlösen und den Schatz der Brautlade behalten.
[Bearbeiten] Weblink
Koordinaten: 53° 46' 25" N, 11° 57' 33" O