Bonifatiuswerk
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Das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken ist eine Organisation der römisch-katholischen Kirche. Es wurde nach dem heiligen Bonifatius benannt.
[Bearbeiten] Aufgabe
Das Bonifatiuswerk wurde zur Unterstützung der Katholiken in der Diaspora gegründet. Konkret umfasst diese Unterstützung finanzielle Hilfe beim Bau von Kirchen und anderen Gebäuden sowie beim Aufbau von Infrastruktur wie Schulen, Transportmöglichkeiten zu Gottesdiensten, Bibliotheken und Bildungseinrichtungen. Es hat seit den 1970er Jahren seinen Wirkungskreis über Deutschland hinaus auf Skandinavien und das Baltikum erweitert. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit besteht zur Zeit in der Unterstützung der Katholiken auf dem Gebiet der ehemaligen DDR.
[Bearbeiten] Geschichte
Das Bonifatiuswerk wurde am 4. Oktober 1849 als Bonifatius-Verein in Regensburg gegründet. 1852 erhielt der Verein die päpstliche Anerkennung, 1853 wurde er in Österreich eingeführt. Im Zuge des Kulturkampfes in Preußen wurde der Präsident des Bonifatius-Vereins, Bischof Konrad Martin, verhaftet. Er empfahl, künftig Laien in das Präsidentenamt zu wählen. 1923 wurde in den USA ein Ableger des Vereins gegründet. Zur Zeit des Dritten Reiches wurde die Arbeit des Bonifatiusvereines eingeschränkt, beispielsweise durch Aufhebung der Steuerfreiheit. In der DDR dauerten die Behinderungen an. Dennoch wurden hier sogenannte Patenschaftskirchen gebaut. In Westdeutschland bezog der Bonifatiusverein 1949 in Paderborn seine neue Zentrale. 1968 wurde die Namensänderung der Organisation in Bonifatiuswerk rechtswirksam. 1974 wurde die Ausdehnung der Aktivitäten auf Skandinavien beschlossen. Seit der deutschen Wiedervereinigung liegt ein besonderer Schwerpunkt der Arbeit des Bonifatiuswerkes auf der Unterstützung der Katholiken in den neuen Bundesländern, wo eine besondere Entfremdung von der Kirche stattgefunden hat, die sich bis heute verstärkt hat. 1995 erweiterte sich der Aktionsradius des Bonifatiuswerkes abermals, er umfasste nunmehr auch Lettland und Estland.