Diskussion:Botulismus
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Und noch so ein dummer Ingenieur: Neben der Beschreibung der Krankheit Botulismus (auch welche Auswirkungen sie beim Menschen hat), solltest du lieber Autor, bedenken, dass es sich hier um eine Enzyklopädie ahndelt und nicht um ein Flugblatt, auf dem irgendwelche Missstände angeprangert werden. Es gilt hier, den neutralen Standpunkt (neutral point of view - NPOV), darzustellen. Sollte der Artikel sich nicht ändern, muss ich ihn wohl zum Löschen vorschlagen, da ich mich (und offensichtlich auch nicht Markus) nicht imstande sehe, etwas brauchbares daraus zu machen. Mazbln 00:25, 2. Mär 2004 (CET)
[Bearbeiten] Botulismus
Botulismus ist eine sporadisch vorkommende, meist tödliche Erkrankung, die durch das Bakterium Clostridium botulinum hervorgerufen wird. Dieses Bakterium bzw. seine Sporen sind in der Umwelt weit verbreitet und äußerst widerstandsfähig gegen Hitze, Frost und Austrocknen. Im Boden können sie sehr lange überdauern. Unter anaeroben Bedingungen keimen sie aus und setzen das Gift „Botulinum-Toxin“ frei, eines der gefährlichsten Gifte. Streng genommen ist „Botulinum-Toxin“ eine Sammelbezeichnung, denn es werden 8 Botulinus-Toxine unterschieden, die teilweise wirtsspezifisch und unterschiedlich stark giftig sind. Rinder werden vor allem von den Typen C und D betroffen, seltener vom Typ B, der bevorzugt in pflanzlichem Material (fehlgegorenen Silagen) vorkommt (ROSSOW, 2004). Das Fleisch erkrankter Tiere darf nicht in den Verkehr gebracht werden.
Clostridium botulinum vermehrt sich rasch in Tierkadavern, selten auch in eiweißhaltigem Pflanzenmaterial. Gelangen diese Tierkadaver z.B. in Heu oder Silage, werden die Futtermittel mit Botulinum-Toxinen kontaminiert. Bei Verzehr derartigen Futters kann es zu schweren Vergiftungen kommen. Hierbei lassen sich folgende Verlaufsformen unterscheiden (ROSSOW, 2004):
Ø Die typische Form endet generell tödlich. Zunächst sind Zunge und Unterkiefer von am Kopf beginnenden Lähmungen betroffen. Die Zunge hängt aus dem Maul heraus, das Tier hat Kau- und Schluckbeschwerden sowie starken Speichelfluss. Später breiten sich die Lähmungen auf die gesamte Körpermuskulatur aus. Das Tier weist allgemeine Körperschwäche, Festliegen und eine Lähmung des Schwanzes auf. Die Symptome erinnern stark an Milchfieber. Manchmal, wenn das Tier Glück hat, tritt bereits vor Ausprägung dieser Erscheinungen plötzlich der Tod ein durch Atemstillstand, Entwässerung oder Komplikationen durch das Festliegen.
Ø Die atypische Form verläuft langsamer und weniger heftig. Die Tiere liegen viel, zeigen erschwertes Aufstehen, nehmen jedoch noch relativ lange Futter auf. Erst allmählich zeigen sich verstärkt Lähmungen. Durch Schluckstörungen treten Futter und Wasser aus Maul und Nase aus. Im weiteren Verlauf kann es sowohl zu sporadischer Heilung als auch zu schleichender Abmagerung und Siechtum kommen. Ursache für diese Verlaufsform können eine geringere aufgenommene Toxinmenge oder andere Toxintypen sein.
Ø Die viszerale Form wurde erst 2001 in Deutschland beschrieben und ist noch weitgehend unerforscht. Das Krankheitsbild ist nicht wissenschaftlich gesichert. In der Diskussion befindet sich eine These, nach der es sich um eine Erkrankung handelt, die durch Besiedlung des Magen-Darmtraktes mit Clostridium botulinum und dort durch vom Erreger gebildetes Botulinum-Toxin verursacht wird. Allerdings werden auch Ursachen wie hygienische Mängel, Haltungs- und Fütterungsfehler oder ein Zusammentreffen verschiedener Faktoren nicht ausgeschlossen (BUNDESINSTITUT FÜR RISIKOBEWERTUNG, 2004).
Bisher erkrankten ausschließlich Milchkühe, was jedoch an dem sehr langsamen Krankheitsverlauf liegen kann. Klinische Symptome werden erst nach rund drei Jahren ausgebildet. Diese sind nach dem BUNDESINSTITUT FÜR RISIKOBEWERTUNG (2004) anhaltende Verdauungsstörungen mit abwechselnd Verstopfung und Durchfall, häufigen Labmagenverlage-rungen, Pansenverfestigungen, fortschreitender Abmagerung und Festliegen bis zum Verenden. Als weitere Symptome werden genannt nichtinfektiöse Klauen- und Gelenkerkrankungen, Koordinationsstörungen bis zum Koordinationsverlust, Lähmungen, Bewusstseinstrübungen mit Verhaltensstörungen und Benommenheit. Auffallend sind ferner eine gespannte, hochgezogene Bauchdecke sowie im fortgeschrittenen Stadium Schluckstörungen und erschwerte Wasseraufnahme. Häufig werden akute fiebrige Euterentzündungen festgestellt.
Die Erkrankungsrate ist nach bisherigen Beobachtungen mit 30 – 40 % der Tiere des betroffenen Bestandes sehr hoch. Zudem führt schleichender Leistungsabfall zu empfindlichen wirtschaftlichen Schäden, die existenzgefährdende Ausmaße annehmen können (BUNDESINSTITUT FÜR RISIKOBEWERTUNG, 2004).
Die schlechte Nachricht vorweg: Gegen Botulismus ist keine spezifische Therapie bekannt. Zwar werden in Südafrika Antitoxine und zuverlässige Impfstoffe für Rinder vom Typ C und D hergestellt, jedoch sind sie in Deutschland nicht zugelassen bzw. bedarf ihr Einsatz einer Son-dergenehmigung. Auch ist es für eine Behandlung mit Antitoxinen häufig zu spät. Gegen den Typ B gibt es keinen handelsüblichen Impfstoff (ROSSOW, 2004). Trotzdem ist festzustellen, dass Botulismus kein gottgegebenes Schicksal ist, sondern durch Vorbeugen aus dem Bestand gehalten werden kann.
ROSSOW (2004) berichtet, dass sich nach Untersuchungen aus den USA das Botulinum-Toxin vom Typ B vor allem in eiweißreichen, fehlgegorenen Silagen mit einem pH-Wert > 4,5 anreichern kann. Dagegen tritt Botulinum-Toxin vom Typ C auf beim Verfüttern von Silagen, in denen Kadaver verendeter Tiere enthalten sind. So starben in Californien binnen einer Woche 420 Rinder, weil sich in der TMR ein Katzenkadaver befand! Nach dem BUNDESINSTITUT FÜR RISIKOBEWERTUNG (2004) können Vergiftungen auch von Weideflächen ausgehen, die mit Geflügeleinstreu, einem aus Sägemehl, Geflügelkot und vereinzelten Kadavern von z.B. Eintagsküken bestehenden Gemenge, gedüngt wurden.
Die Vorbeugung vor Botulismus muss deshalb bei einer möglichst hygienischen Futtererzeugung ansetzen. So gehören Kadaver, und seien sie noch so klein, nicht in den Wirtschaftsdünger. Bei allen Schritten der Silagebereitung ist ferner darauf zu achten, dass das Futter möglichst in hygienisch sauberem Zustand siliert wird. Es muss peinlichst darauf geachtet werden, dass keine Tierkadaver in die Silage gelangen, indem die Grünlandflächen z.B. von innen nach außen gemäht werden, so dass evtl. darin befindliche Tiere herausgedrängt werden.
[Bearbeiten] kampfstoff
Welche Quellen geben Clostridium b. (obligate Anaerobier!!) denn als Kampfstoff an, und warum sollte man sich gerade über die Lunge damit anstecken? Ich will nicht das Gegenteil beschwören, aber der Mechanismus tät mich doch sehr interessieren. --Zsynth 20:29, 28. Dez 2005 (CET)