Brüderlichkeit
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Brüderlichkeit, heute auch manchmal Geschwisterlichkeit, ist die Überzeugung von der Zusammengehörigkeit und von der Gleichheit und Würde aller Menschen.
Der Gedanke der Brüderlichkeit stammt ursprünglich aus der Philosophie der Stoa und aus dem Judentum und wurde in das Christentum übernommen. Christus selbst lehrt die Brüderlichkeit im Gebot der Nächstenliebe. Auch in anderen Kulturen war das Ideal der Brüderlichkeit und der Humanität bekannt, zum Beispiel im Buddhismus.
Im weiteren Sinne schließt Brüderlichkeit die Würde und die Gleichberechtigung aller Menschen, den Pazifismus, die Humanität, die Barmherzigkeit und sogar die Feindesliebe mit ein.
Brüderlichkeit ist einerseits (als Fraternité) eine der Kampfparolen der bürgerlichen Revolution gewesen (Vgl. hierzu den ungeschminkten Volksmund: Und willst du nicht mein Bruder sein, so schlag' ich dir den Schädel ein.), während die Arbeiterbewegung überwiegend den Begriff der Solidarität verwendete.
Andere sehen in der Brüderlichkeit eher eine ethische Tugend, die zu Friedfertigkeit, zu Toleranz, zu Versöhnung mit dem Feind und zu Hilfsbereitschaft führt. In diesem Sinne ist sie verwandt mit dem Begriff der Verbundenheit. Jeden März feiern in diesem Sinne viele Millionen Menschen die Woche der Brüderlichkeit mit Projekten und Veranstaltungen.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Ulrich Wickert: Das Buch der Tugenden. ISBN 3-45511045-2, S. 435ff. (Solidarität, Brüderlichkeit und Güte)
- Über die Brüderlichkeit - Rede eines demokratischen Hofnarren an ein bürgerliches Publikum - Niedergeschrieben und redigiert von Franz-Xaver Kaufmann. in: Karl Rahner und Bernhard Welte (Hrsg.): Mut zur Tugend. Über die Fähigkeit, menschlicher zu leben. Freiburg i. Br. 1986, Herderbücherei, Bd. 1308, ISBN 3-45108308-6, S. 67ff.