Brasiguayos
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Unter Brasiguayos werden brasilianische Siedler (und deren Nachkommen) verstanden, welche sich in der Grenzregion Brasilien-Paraguay auf paraguayischem Boden niedergelassen haben. Sie leben vorwiegend in den Regionen Canindeyú und Alto Paraná, welche sich im Südosten des Landes befinden. Die Brasiguayos sind mehrheitlich Bauern und sprechen Portugiesisch. Ihre Zahl wird auf ca. 350.000 geschätzt.
[Bearbeiten] Geschichte der Brasiguayos
Im Jahre 1943 lebten in ganz Paraguay nicht mehr als 500 brasilianische Farmer. Zwischen 1950 und 1970 blieb der Anteil der brasilianischen Bevölkerung konstant bei 3 bis 4 Prozent. Ab 1970 begann die massive Einwanderung aus Brasilien. Die Mehrheit kam aus dem brasilianischen Bundesstaat Paraná. Im Jahre 1967 widerrief die Regierung Paraguays ein Gesetz, das Ausländern den Erwerb von Land innerhalb einer 150 km Zone jenseits der Staatsgrenze untersagte. Gleichzeitig führte eine zunehmende Mechanisierung der Sojaproduktion im brasilianischen Bundesstaat Paraná zu einer Konzentration von landwirtschaftlichen Holdings in dieser Region. Dies führte zu einer Abwanderung der kleineren Bauern in das Nachbarland Paraguay. Gegen Ende der siebziger Jahre war das Land auf paraguayischer Seite um das achtfache billiger als in Brasilien.